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WIEN/ Staatsoper: LE NOZZE DI FIGARO

23.06.2016 | Oper

Wiener Staatsoper:  „LE NOZZE DI FIGARO“ am 22.6.2016

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Rachel Willis Sorensen, Marianne Crebassa, Valentina Nafornita. Copyright: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Ein war zwar ein Abend der männlichen Rollen, aber ich möchte mit dem sehr gelungenen Hausdebüt von Marianne Crebassa beginnen. Die neunundzwanzig Jahre junge Französin aus dem schönen Montpellier, wo sie auch studierte bringt eine sehr angenehm timbrierte Stimme mit guter Technik zu Gehör. Den Mozartstil beherrscht sie bestens und konnte sofort mit den ersten paar Takten überzeugen. Beide Arien gelangen wunderbar und auch darstellerisch war sie sehr überzeugend. Somit konnte sie einen sehr großen Einstandserfolg feiern.

Als Conte d` Almaviva ist Luca Pisaroni in seinem stimmlich, wie schauspielerischen Element. Vom Draufgänger bis zum reuigen Ehemann kam alles so glaubhaft und herrlich gesungen. Hinreißend das „Contessa perdono„. Warum da eine Gruppe unbedingt Lachanfälle liefern musste, ist etwas unverständlich. Mit dem Figaro hat Alessio Arduini eine seiner besten Rollen gefunden. Alle drei Arien gelangen makellos und auch alle großen Ensembles waren sehr schön. Köstlich wie immer Sorin Coliban als prächtig singender, brummelnder Don Bartolo. Etwas sehr jugendlich die Marcellina der Ulrike Helzel. Die Mutter kann man nicht ganz glauben, dennoch stimmschön. Weitere Rollendebüts waren Susanna, Contessa und Barbarina, diese war Annika Gerhards mit freundlich netter Stimme. Valentina Nafornita sang ihre erste Susanna und wirkte etwas nervös und müde. Natürlich spielte sie ausgezeichnet, aber der Respekt vor der „Rosenarie“ war nicht zu überhören.

Rachel Willis-Sorensen stellte sich erstmalig als Contessa d’Almaviva dem Publikum vor. Auch sie noch etwas unausgegoren, die große zweite Arie kam schon einiges besser als „Porgi amor„, Auch sie spielte die Komödie mit dem Ensemble ordentlich mit.

Eine Studie wie fast immer bietet Thomas Ebenstein als Don Basilio,  Peter Jelosits stotterte witzig als Don Curzio. Mihail Dogotari war Antonio, der sich um die Erziehung seiner Tochter mühte.

Am Pult stand Cornelius Meister, er führte als geschickter Kapellmeister sehr gut Orchester und Bühne.

Der Chor unter Martin Schebesta machte seine Kurzauftritte sehr gut und ambitioniert.

Es gab kurzen aber sehr heftigen Schlussapplaus eines animierten Publikums.

Elena Habermann          

 

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