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WIEN/ Staatsoper: LA FILLE DU RÉGIMENT – ein herrlicher Spaß, man muss sich für sein Lachen nicht schämen!

20.09.2016 | Oper

19.9. 2016 „LA FILLE DU REGIMENT“

Ein herrlicher Spaß und man muss sich für sein Lachen nicht schämen!


Carlos Alvarez, Markus Pelz. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Umwerfend komisch und ein Spielteufel ist die neue Marie dieser Produktion, Julie Fuchs. Benvenuto! Die junge Künstlerin hat nicht nur eine mehr als tragfähige tolle Stimme mit ordentlicher Mittellage, genau richtig für diese Rolle die ja nicht nur eine perfekte Koloratur verlangt, sondern auch eine schöne lyrische Färbung der Stimme. Also alles da! Die Sängerin kommt von der alten, speziell Barockmusik und diese Technik ist natürlich ein großes Plus für den Belcantostil.

John Tessier ist als Tonio ein stimmlich großartiger Vertreter mit sicherer und schön klingender Höhe, die neun „C“  kamen bombig und exaktest in der großen Arie im ersten Akt. Besonders schön gelang dann allerdings die große lyrische Romanze im zweiten Akt. Auch er ein Vollblutbühnentalent!

Der Dritte im Bunde ist Carlos Alvarez, ein „Bühnenviech“ wie es im Buche steht. Er singt alles belcantesk, und genießt den Spaß, die komische Maske und auch die schelmische Tiefgründigkeit der Rolle in vollsten Zügen.        

Aber die sogenannten „kleinen Partien“ standen in Nichts nach!

Hinreißend Ildiko Raimondi als jugendliche Duchesse de Crakentorp mit einem witzigen eingelegten Lied von Gershwin „By Strauss“- Großartig!

Für die  Marquise de Berkenfield legte sich Donna Ellen eine gewaltige Tiefe zu. Wie witzig sie spielen kann, zeigte sie ja bereits als Marcellina  im „Figaro“, und auch hier war sie wieder mit sehr viel Humor unterwegs. Eine seiner besten Rollen hat Marcus Pelz als geplagter Hortensius, zum Quietschen komisch. Als Korporal hörte man sehr schön Jaroslav Pehal und als Bauer sehr überzeugend Dritan Luca.

Der Chor, in dem Fall speziell die Herren einfach großartig musiziert und auch der Spaß an der Gestaltung war nicht zu übersehen.

Ein Maestro wie Evelino Pido am Pult kann das Orchester von der Schönheit Donizettis Musik voll überzeugen und so kam herrlicher Belcantozauber mit dem Charme der Opera comique voll aus dem Graben. Die Inszenierung ist einfach ein großer Wurf von Laurent Pelly. Ein großes Bravo auch an die Mannschaft der Einstudierung.

Somit ein ganz wunderbarer Opernabend der wieder auf die Qualität des Ensembles hinwies.

Elena Habermann

 

 

 

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