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WIEN/ Staatsoper: IL BARBIERE DI SIVIGLIA

13.12.2013 | KRITIKEN, Oper

WIEN/ Staatsoper:  „IL BARBIERE DI SIVIGLIA“ am 12.12.2013

 In dieser Serie präsentierten sich alle männlichen Hauptrollen-Sänger erstmals in der alten Rennert-Inszenierung. Der Almaviva war Maxim Mironov, der bislang nur als Lindoro zu hören war. Er hat einen beweglichen, hellen Tenor mit guten und stilsicheren Koloraturen, obwohl es scheint, dass er stimmlich schon etwas über den typischen Tenore di grazia hinaus ist. Mittlerweile ist es nicht mehr Ausnahme, sondern schon Standard, dass Tenöre die Schlussarie Cessa di più resistere singen und auch er bewältigt sie mit Bravour. Spielfreude und gutes Aussehen teilt er mit seinem Figaro Nikolay Borchev. Dieser hat eine angenehme Stimme, aber bei seiner Auftrittsarie auch seine Schwierigkeiten, über das Orchester zu kommen. Einen rabenschwarzen Baß von beeindruckendem Volumen kann Jongmin Park in die Waagschale werfen. Mit wachsender Routine wird sicher sein Spiel auch etwas gelöster werden. Wenig Positives ist vom neuen Bartolo Paolo Rumetz zu melden. Ausgerechnet der einzige Italiener im Ensemble hat mit den schnellen Parlandostellen erhebliche Schwierigkeiten und kann nur wenig überzeugen. Manuel Walser als Fiorillo gibt eine Talentprobe und Wolfram Igor Derntl ist ein bewährter Offizier.

Die Damen sind in dieser Besetzung schon fast die Routiniers. Rachel Frenkel überzeugt in der Mezzofassung und schöner Tiefe und sauberen Koloraturen, während Lydia Rathkolb nicht nur eine gute Arie singt, sondern in den Ensembles allein für die hohen Töne sorgen kann.

Guillermo Garcia Calvo sorgte mit straffen Tempi und viel Gefühl für die Sänger für einen flotten Abend.

Wolfgang Habermann

 

 

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