Wiener Staatsoper: ICH WOLLTE IMMER DIE BESTE SEIN! – CHRISTA-LUDWIG-FEST ZUM 85er (17.3.2013)

Wenn eine Königin der Oper zum Fest bittet, dann sind die Erwartungen groß und es gibt schon zu Beginn „standing ovations“. Immerhin gab es zum 80. Geburtstag  von Christa Ludwig schon 2008  ein von Karl Löbl souverän geleitetes Fest. Nun moderierte wieder der Doyen der österreichischen Kulturjournalisten und Christa Ludwig  demonstrierte einmal mehr ihre Schlagfertigkeit sowie ihre Jahrhundert-Stimme. Wobei neues Video-Material entscheidend zum Gelingen der Matinee beitrug:  etwa eine Marschallin aus Paris vom Beginn der 70er Jahre  ebenso wie Lieder von Schubert („Der Tod und das Mädchen“) oder Mahler („Rückert-Lieder“). Ganz besonders beeindruckend war aber dann die Kerkerszene aus einem Fidelio der Deutschen Oper aus dem Jahr
1963. Unter der Leitung von Arthur Rother sind noch Walter Berry, James King und Josef Greindl zu erleben. Und diese Aufführung geht unter die Haut.
Höchste Belcanto-Qualität, vorgetragen mit totaler emotionaler Hingabe – wer dafür ein Beispiel sucht – auf dieser DVD liegt es vor. Christa Ludwig durfte
sich diesmal auch Gratulanten wünschen – ihre Wahl fiel auf den  russische Geiger Vadim Repin. Die Wiener Staatsoper stellte dann mit Thomas Quasthoff  einen Laudator der Extraklasse, eine Delegation der Wiener Philharmoniker unter Fagottist  Michael Werba erinnerte an die enge Bindung von Christa Ludwig und  seinen Vater  Erik Werba.
Dazwischen immer wieder  tolle Aufnahmen – Christa Luwig als Annina (neben Walter Berry als Ochs) oder im Katzenduett von Rossini – wo  Peter Alexander (!) ein mehr  als respektabler Partner war. Weitere Gratulanten waren der Hausherr Dominique Meyer, die Salzburger Festspielpräsidentin  Helga Rabl-Stadler  und Michael Heltau. Doch im Gedächnis werden die Super-Stimme der Ludwig („Ich war ein Sopran-Mezzo“) und die Berline „Schnauze“ („Ich wollte immer die beste sein“) bleiben-Man darf sich auf den 90. Von Christa Ludwig freuen.

Peter Dusek