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WIEN/ Staatsoper: DON QUIXOTE – Vergnügungsreise nach Spanien im Rotationsprinzip

30.05.2013 | Ballett/Tanz, KRITIKEN

 WIEN/ Staatsoper: „DON QUIXOTE“ – Vergnügungsreise nach Spanien im Rotationsprinzip – am 29.5.2013

 Flotte Tänzchen in langen Ballettabenden können durchaus so manchen Zuseher auch leicht ermüden. Etwas reduziert hat sich das Publikum nach der 2. Pause, tänzerisch verlief aber alles, von der zäh anlaufenden Pantomime des Prologs bis zum Spanischen Tanz des spritzigen Finales, absolut wohl geordnet. Rudolf Nurejews Version des Ballettklassikers „Don Quixote“ zur eingängigen und schwungvollen Musik von Ludwig Minkus ist ein richtiges Schaustück, bietet der Reihe nach choreografische Gustostückerln (sieht man von den weniger geglückten narrativen Episoden ab), fordert dabei technisch extrem das Ensemble und das große Solistenaufgebot. Also, eine beschwingte und gute Vorstellung, von Dirigent Kevin Rhodes zügig, doch nicht allzu duftig untermalt. Die sieben angesetzten Vorstellungen vor dem Gastspiel des Wiener Staatsballetts im Juli beim Pariser Festival les Etés de la Danse fordern im Rotationsprinzip die Tänzer heraus, auf ihre speziellen Qualitäten aufmerksam zu machen. Und den Jungen, auch ganz junge unter ihnen, wird eine Chance geboten. An diesem Abend: Prisca Zeisel bei ihrem Debüt als Straßentänzerin und Natascha Mair (Amor) bestätigten ihre Talente. Nina Poláková und Masayu Kimoto, Kitri und Basil, konnten sich als spielfreudiges, sympathisches, leichtfüssiges, vielleicht im Moment noch ein minimales bisschen zu leichtgewichtiges Hauptpaar bestens bewähren. Applaus für Richard Szabó und seine Zigeuner-Bravour und Applaus für das ganze Ensemble. Bedingt wohl auch wegen der fluktuierenden Wechsel in den Besetzungen wirkte die eine oder Kombination eine Spur zu wenig harmonisch abgestimmt. Am reifsten und absolut prägnant konturiert jedenfalls: Olga Esina als Königin der Dryaden und Roman Lazik als Espada.

Meinhard Rüdenauer

 

 

 

 

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