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WIEN/ Staatsoper: DON PASQUALE

17.06.2017 | Oper

WIEN/ Staatsoper: „DON PASQUALE“ am 16.6.2017

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Michele Pertusi, Gabriel Bermudez, Daniella de Niese. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Es ist immer wieder erfreulich, diese lustige Inszenierung erleben zu können, wobei der Klamauk sicher die Überhand bekommen kann, aber die komische Seite ist auch musikalisch absolut spürbar. 

Speranza Scappucci hat das Orchester und auch die Bühne sicher in der Hand und sorgt für flotte Tempi, ohne dass eine „Hudelei“ entsteht.
Der Don Pasquale von Michele Pertusi ist einfach ein tolle Sache! Größte menschliche Komik mit Samtstimme vereint, ergibt eine herrliche Kombination. (Und die schönen Pseudotigerfellpantoffel, die bei der ersten Aufführung der Serie fehlten, sind auch wieder aufgetaucht.) Sein Neffe Ernesto ist eine Paraderolle von Antonino Siragusa. Auch er ist eine „Rampensau“ im besten Sinne des Wortes. Er lässt keinen Schmäh und keine Verlockung für einen neuen Gag aus. Sängerisch war er wie immer prächtig disponiert bis in die höchsten Töne, also eine reine Freude. Allein diese beiden Erzkomödianten waren diesen Abend absolut wert.

Daniella de Niese ist als Norina ein bezauberndes Wildkätzchen. Musikalisch ist sie mir aus der Barockoper sehr gut in Erinnerung, über ihre Norina ist die Erinnerung nun nicht so gut. Ebenso ist Gabriele Bermudez als Malatesta keine große Errungenschaft. Die Stimme ist zu klein, alles wirkt unsicher und auch im Spiel kann er mit den Kollegen nicht so recht mithalten.        

Witzig agierte der Notar in Gestalt von Mihail Dogotari.  Köstlich sind die beiden Butler Eduard Wesener und Christoph Nechvatal sowie Waltraud Barton als Kammerfrau, die am Ende Don Pasquale bekommt.   

Eine herrliche Nummer für sich ist der philharmonische Trompeter Gerhard Berndl.

Der Chor zelebrierte seine „Arie“ unter Martin Schebesta wie immer großartig.

Elena Habermann

 

 

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