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WIEN/ Staatsoper: ARIADNE AUF NAXOS im Rahmen Der „Richard Strauss-Festwochen“

24.11.2017 | Oper

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„Ariadne auf Naxos – „Der Komponist“. Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

Wiener Staatsoper: ARIADNE AUF NAXOS am 23.11.2017  

 

Im Rahmen der Richard Strauss – Festwochen wurde die bewährte Produktion der „Ariadne“ gezeigt (Regie Sven-Eric Bechtolf, Bühne Rolf Glittenberg, Kostüme Marianne Glittenberg, Licht Jürgen Hoffmann). Hier stimmt alles, ein dezentes Bühnenbild, passende Kostüme und eine immer noch funktionierende Personenführung ergeben im Verbund mit einer tadellosen musikalischen Wiedergabe einen ausgezeichneten Gesamteindruck. Peter Schneider, der versierte Kapellmeister im Wagner- und Strauss-Fach hatte die Zügel straff in der Hand. Er führte das ausgezeichnet spielende Orchester sicher und mit großer Routine, er war stets ein aufmerksamer Begleiter des Ensembles.

Bei diesem gab es Licht und Schatten. Lise Davidsen bewältigte die Titelrolle achtbar. Stimmlich konnte man mit ihrer Interpretation der seelisch Gebrochenen durchaus zufrieden sein. Ihr kräftiger und auch in der Höhe sicherer Sopran wäre für diese Rolle ideal. Nicht ganz so beeindruckend war ihr Spiel, etwas zu deprimiert und zutiefst verzweifelt, am Ende auch nicht wirklich froh, so legen nur wenige Sängerinnen diese Partie an. Stephen Gould sang den Bacchus mit der ihm eigenen Stentorstimme, mehr Wagner als Strauss, aber immer Herr der Lage, man hätte ihn auch am Opernring noch hören können. Erin Morley gefiel als Zerbinetta, ihr heller, anfangs etwas zögerlich eingesetzter Sopran blühte vor allem in ihrer großen Arie auf. Da kamen alle Spitzentöne makellos, man merkte dann, mit welcher (Spiel-)Freude sie am Werk war. Auch Rachel Frenkel als Komponist war eine Stütze des Ensembles. Ihre kräftige und wohlklingende Stimme ist wie geschaffen für diese Partie. Markus Eiche war ein ausgezeichneter Musiklehrer, von den drei Nymphen ist besonders Maria Nazarova (Najade) hervorzuheben. Und natürlich der exzellente Haushofmeister vom Dienst, Peter Matic. Was wäre ein „Ariadne“ ohne ihn? Am Ende gab es großen Beifall für alle Beteiligten.

Johannes Marksteiner

 

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