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WIEN/ Staatsoper: AIDA

18.03.2016 | Oper

WIEN/ Staatsoper “ A I D A „. Letzte Aufführung der diesjährigen Serie am 17.3.2016


Il Hong (König). Copyright: Wiener Staatsoper/ Michael Pöhn

 Die auf Luciano Pavarotti, Premieren Radames zugeschnittene Inszenierung ist für Fabio Sartori in dieser Rolle nahezu ideal. Sartori ist ein Stilist, der alles feinen Facetten für diese Partie mitbringt und natürlich auch die dafür nötige Durchschlagskraft und Höhensicherheit. Als Schauspieler wird er aber sicher keinen Oscar bekommen, bei ihm ist Prima la musica zu 100% angesagt.

Die beiden rivalisierenden Prinzessinnen sind nicht so ganz auf diesem Niveau. Ekaterina Gubanova ist eine wohlklingende, sehr schöne und jugendlich wirkende Pharaonen Prinzessin Amneris. Nur für die Schlüsselstellen in der Gerichtsszene fehlt doch die große Breite in der Tiefe. Die Titelrolle, die Nubierprinzessin Aida ist Liudmyla Monastyrska mit schon sehr reifer Stimme. Sie singt herrliche Pianobögen, kann auch zarteste Höhen mühelos ansingen, dennoch werden die Fortehöhen zu vibratoreich. Darstellerisch sind die beiden Damen sehr präsent und nicht zu outrierend.

Simone Piazzola hat ein schönes gepflegtes Timbre. Allerdings etwas zu gepflegt auch im Vortrag für den Amonasro. Die Wildheit und unbändige Wut des geschlagenen Königs kann er nicht vermitteln. Es wäre schön, eine andere Rolle von ihm zu hören.

Eine Pracht ist Jongmin Park als Ramfis. Er strömt Ruhe und Wärme, aber dennoch genug Gefährlichkeit für diesen übermächtigen Priester. Il Hong ist auch ein sehr schwach und persönlichkeitsarm wirkender König.

Carlos Osuna sang die wenigen Takte des Boten auffallend schön und Carlone Wenborn lieh der Priesterin eine feste Stimme.

Simone Young hatte alles fest im Griff und hat eine so deutliche Zeichengebung für die Bühne, da sollte nie etwas passieren. Das Orchester begleitete wunderschön und ebenso war der Chor unter Thomas Lang in Bestform. Die Balletteinlagen gelangen schön und wurden vom Publikum sehr bedankt.

Ein schöner Abend, ein ausverkauftes Haus, man kann sich also auf eine baldige neue Serie freuen.

Elena Habermann

 

 

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