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WIEN/ Staatsballett in der Staatsoper: „BALANCHINE / LIANG / PROIETTO“ – mit dem Höhepunkt am Beginn

23.02.2018 | Ballett/Tanz

21.2.2018: Ballettabend „BALANCHINE / LIANG / PROIETTO“ – mit dem Höhepunkt am Beginn

Das Beste am Beginn: Die Choreographie von George Balanchine auf Georges Bizets „Symphonie in C“. Dies ist eine der wertvollen Juwelen unter den genialsten Ballettkreationen des 20. Jahrhunderts. Da funkelt es nur so! Fein getanzt vom Wiener Staatsballett, mit alternierender Besetzung und drei Rollendebüts. Olga Esina, nach längerer Babypause ihr erster Auftritt, kommt als wahre Primaballerina herein geschwebt, lässt im Adagio reinste Poesie spüren. Vladimir Shishov ist ihr ein trefflicher Partner. Im dritten Satz wirbelt Richard Szabó geschmeidig wie elegant mit Kiyoka Hashimoto über die Bühne. Und Anita Manolova steht im finalen Allegro vivace an Spritzigkeit nicht nach. Weiter im flirrenden Aufgebot der Hauptpaare: Natascha Mair und Masayu Kimoto, Dumitru Taran sowie acht weitere perfekte Solopaare.

Der intensive artistische Bewegungsfluss mit seiner Körperbetontheit von Edwaard Liangs „Murmuration“ (gleichförmig säuselnde Minimalmusic: Ezio Bosso) wird vom Publikum gut angenommen, die Aussage bleibt jedoch zu beiläufig. Nummer drei des Abends, Daniel Proiettos „Blanc“ (Frédéric  Chopin und Mikael Karlsson) mit edlen Tänzern wie Ketevan Papava und Eno Peci sowie einem unverständlich rezitierenden Poeten zeigt nette Posen und Bilder, zieht allerdings ohne die geringste Spannung vorbei. Den ganzen Abend gut klingend: Der von Dirigent Faycal Karoui aufbereitete musikalischer Background. 

Meinhard Rüdenauer

 

 

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