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WIEN/ MuTh/Konzertsaal der Sängerknaben: BRAHMS UND STARS DER WIENER STAATSOPER

Johannes Brahms trifft auf Franz Schubert und Franz Liszt.

27.05.2018 | Konzert/Liederabende
  1. 5. 2018 MUTH/Konzertsaal der Wiener Sängerknaben:  – BRAHMS UND STARS DER WIENER STAATSOPER

Man könnte auch sagen: Johannes Brahms trifft auf Franz Schubert und Franz  Liszt.


Foto: privat

Zu Beginn hörte man die Sonate für Klavier in f – Moll, D 625/505 mit den Sätzen Allegro – unvollendet, Scherzo Allegretto, Adagio und Allegro. Vorgetragen mit Pathos und festem Anschlag von Gottlieb Wallisch. Der Pianist aus Wien spielte auch nach der Pause von Franz Liszt Sechs Consolations, S 172. Andante, Un poco piu mosso, Lento placido, Quasi Adagio, Andantino und Allegretto sempre cantabileto. Sehr schön im Vortrag und technisch gut gearbeitet.

Johannes Brahms war mit den Liebeslieder Walzern vertreten. Vor der Pause das Opus 52 für Sopran, Alt, Tenor und Bass, sowie Klavier zu vier Händen, nach der Pause mit der gleichen Besetzung die „Neuen Liebeslieder-Walzer“ op. 65.

Die aus der Staatsoper kommenden Solisten waren: Maria Nazarova, die junge russische Sopranistin hörte ich in diesem Saal zum ersten Mal und war von ihrem Können schon damals, in der „Viaggio a Reimes“ von Rossini, einer Aufführung der Musik Uni der Stadt Wien voll überzeugt. Bald darauf war auch schon das Vorsingen für die Wiener Staatsoper und heute ist sie voll dabei und bereits Publikumsliebling. Der Sopranpart im Lied wurde stilistisch sehr fein gesungen und vor allen war die Diktion einwandfrei. Zoryana Kushpler, schön länger im Ensemble der Staatsoper zeigt eine sehr große Affinität zum Liedgesang. Auch sie trifft die Phrasierungen und ebenso die deutsche Sprache sehr gut. Herbert Lippert ist immer zu bewundern, was er alles an musikalischen Werten drauf hat. Er ist im „Lied“ genau so erfahren wie in der Oper oder Oratorium. Klangschön ist die Stimme von Manuel Walser, der sich dem Lied sehr verbunden fühlt. Der Schüler von Thomas Quasthoff stellte wieder sein großes Können in dieser musikalischen Richtung unter Beweis. Dieses sehr ausgewogene Quartett wurde von Gottlieb Wallisch und Pierre Douay am Bösendorfer Flügel einfühlsam und temperamentvoll begleitet. Es wäre schön gewesen, auch von dem zweiten Pianisten eine Solonummer kennen zu lernen.

Ein schöner Abend auf jeden Fall im relativ gut besuchten Saal des Muth. Die Miete ist dort sicher nicht ganz billig, also sollte man doch vor dem Konzert noch den Boden des Podiums mit einem Wischmopp vom Staub befreien. Wäre wohl angebracht

Elena Habermann

 

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