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WIEN/ Konzerthaus/ Schubert-Saal: LIEDERABEND CLEMENS UNTERREINER

"Aus meinem persönlichen Liederbuch"

26.04.2018 | Konzert/Liederabende

WIEN / Konzerthaus: Liederabend Clemens Unterreiner am 25.04.2018

Unter dem Motto „Aus meinem persönlichen Liederbuch“ stellte Clemens Unterreiner ein anspruchsvolles, abwechslungsreiches Programm zusammen, das er im gut besuchten Schubertsaal des Konzerthauses gemeinsam mit der rennomierten Pianistin Kristin Okerlund und der jungen, multitalentierten Musikerin Sophie Druml (Klavier und Geige) präsentierte.

Der sympathische Sänger mit dem großen Herzen für die schwächeren Mitmenschen, der seit über zehn Jahren dem Ensemble der Wiener Staatsoper angehört, stellte ein Programm vor, das in vier Schwerpunkten den Komponisten gewidmet war, die ihm in seiner nicht immer einfachen Lebensgeschichte wichtig waren.

Der erste Block betraf Franz Schubert und wurde mit dem „Ständchen“ eröffnet. Bereits nach der ersten Textzeile „Leise flehen meine Lieder“ erzeugte die warme, geradlienig und schön klingende Stimme eine behagliche Atmosphäre, die die Zuhörer bezauberte. Es folgten die Lieder „Ungeduld“, „Die Liebe hat gelogen“ und das berührend vorgetragene Bekenntnis „An die Musik“, bei dem die persönliche Anteilnahme eindrucksvoll spürbar wurde.  Temperamentvoll und fast „mehrstimmig“ wurde die Vertonung der Ballade „Der Erlkönig vorgetragen. Mit den Liedern „Der Wanderer“ und „Der Atlas“ wurde der Gesangsteil, der von Kristin Okerlund mit Gefühl und Können begleitet wurde, beendet. Der Schubert-Block wurde mit dem Klaviersolo „Impromptu in B–Dur, D 935, Nr. 3“, eindrucksvoll interpretiert von Sophie Druml, abgeschlossen.

Das zweite Kapitel des Liederbuches betraf Robert Schumann und beinhaltete die Lieder „Du bist wie eine Blume“, „Die Lotosblume“, „Ich grolle nicht“ und „Widmung“. Die junge Pianistin komplettierte den Schumann-Abschnitt mit dem ersten Satz der Sonate Nr. 2 in g-moll  und setzte die Anweisung „So rasch wie möglich“ in beeindruchender Weise um.

Nach der Pause stand Musik von Hugo Wolf auf dem Programm. Hier wechselte Sophie Druml vom Klavier zur Geige und erfreute uns gemeinsam mit Kristin Okerlund mit dem „Klaviersolo: „Vergangenheit“ in der Version für Violine und Klavier.

Bei den Liedern lag der Schwerpunkt auf  Vertonungen von Joseph von Eichendorff: „Der Musikant“, „Verschwiegene Liebe“ und „Das Ständchen“.  „Verborgenheit“ aus den Görike-Gesängen und „Wie viele Zeit ich verlor“ aus dem italienischen Liederbuch Nr. 37 in der Übersetzung von Paul Heyse komplettierten das Hugo Wolf  Programm.

Abschluss und Höhepunkt des Konzertes bildeten Werke von Richard Strauss. Der bayerische Klangmagier stellte ja nicht nur in Opern und in den großen Tondichtungen, sondern auch in unzähligen Liedern und Miniaturen sein musikalisches Universalgenie unter Beweis – er wurde mit einer eindrucksvollen Auswahl gewürdigt.

Für die Klaviersoli war in diesem Abschnitt Kristin Okerlund mit virtuosem Können und gefühlvollem Ausdruck am Werk. Die Stücke „Auf stillem Waldespfad Op. 9 Nr. 1“ und Träumerei Op. 9 Nr. 4“ wurde ergänzt durch das Lied „Morgen“ in der Fassung für Gesang, Violine und Klavier.

Die Strauss-Lieder „Heimliche Aufforderung“,“Die Nacht“, „Wie, sollen wir geheim sie halten“, „Ruhe, meine Seele“ und  ein „Ständchen“ bildeten den gesanglichen Inhalt des Strauss Programmes.

 Mit der „Zueignung“ von Richard Strauss als Zugabe entließ uns der „Bariton für alle Fälle“ (Titel des unterhaltsamen und informativen Buches von Clemens Unterreiner) in angenehmer, aber auch nachdenklicher Stimmung in einen wunderschönen Frühlingsabend in Wien.

Maria und Johann Jahnas

 

 

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