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WIEN/ Konzerthaus: ROLANDO VILLAZON – mit frühem Mozart zum Triumph

Konzerthaus: ROLANDO VILLAZON : MIT FRÜHEM MOZART ZUM TRIUMPH (3.April 2014)

Er wirkt entspannt wie nie, singt schlank und rank und  ausdrucksstark und  macht auf den ganz frühen Mozart neugierig – kurzum Rolando Villazon hat  offenbar  seine Krise fürs erste überwunden. Und nicht nur seine Fans sind glücklich. Ort der neuen Freude– gestern Abend im Konzerthaus in Wien. Zuvor das gleiche Programm in Prag und München, nach Wien geht’s weiter  nach Paris, Berlin, Dortmund und London. Rolando Villazon bewirbt nicht nur seine Rückkehr als technisch souveräner, lyrischer Tenor sondern auch eine CD, die bei der Deutschen Grammophon unter dem Titel „Mozart-Rolando Villazon“ im Jänner erschienen ist. Weder im gestrigen Programm – mit dem hochkarätigen Basler Kammerorchester (Leitung Florian Donderer) – noch auf der DG-CD (mit dem London Symphonie Orchestra unter Antonio Pappano) findet sich auch nur eine der berühmten Mozart-Tenorarien. Keine Bildnisarie, kein „Un’ aura amorosa“ und kein „Da la sua pace“. Dafür Konzertarien des 9jährigen oder 14jährigen “Wunderkindes”, dessen Frühwerk bis heute nicht von Stars ins Programm genommen werden . Rolando Villazon begeistert mit  Arien  aus  „Ezio“ oder  „Lo sposo delusa“. Er wandelt also auf den Spuren einer Cecilia Bartoli und macht neugierig auf mehr. Das Programm ist klug ausgewählt. Villazons Stimme wird erst allmählich Höhe abverlangt. Aber die vielen Koloraturen und Triller brauchen einen souveränen Sänger – und das war der Mexikaner gestern wirklich. Er setzt ganz auf schlanke Tongebung, besticht mit seiner Musikalität und begeistert mit seiner Lockerheit, die ja schon sprichwörtlich geworden ist. Das Publikum überschüttet ihn mit Applaus und Blumen, bei den Zugaben bleibt er bei den Mozart-Raritäten. Wer mehr wissen will kann sich gleich die neue CD signieren lassen. Rolando Villazon ist ja auf Promotion-Tour und hat die Krise überwunden. Wenn das kein Grund zur Freude ist!

Peter Dusek

 

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