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WIEN/ Konzerthaus: ERÖFFNUNGSKONZERT DER "RESONANZEN" . MOTTO "FÜRSTENSPIEGEL" – "LE ROY MALADE" oder "NEC PLURIBUS IMPAR"

18.01.2015 | Konzert/Liederabende

RESONANZEN  2015

 

KONZERHAUS GR: SAAL  ERÖFFNUNGSKONZERT DES MOTTO „FÜRSTENSPIEGEL“ 

 17. 1.2015  „LE ROY MALADE“ oder „NEC PLURIBUS IMPAR“

Dem kranken Sonnenkönig, Ludwig XIV. war dieses mit Pauken und Trompeten begonnenes Konzert gewidmet.

Begonnen wurde mit dem „Prelude pour le carouselle royal“ LWV 72/1 von Jean-Baptiste Lully, eigentlich Giovanni Battista Lulli (1632-1687), überaus effektvoll.

Die „Caprice de Villers-Cotterets“ von Michel-Richard Delalande (1657-1726) klang schmeichelhaft schön.

Von Marc Antoine Charpentier (um 1643-1704) erlebte man nicht nur die „Symphonie a 3; g-moll, sondern auch drei Motteten für Haute-contre, Taille, Bass und Basso continuo. , mit den Titeln  „Tristis est anima mea“ , Sola vivebat in antris“ und Tenebrae factae sunt“. Hervorragend vorgetragen von den Künstlern Jean-Francois Lombard, eine zarte aber sehr klangreiche Countertenorstimme. Taille ist als Tenor zu verstehen. Jeffrey Thompson sang seinen Part sehr beeindruckend. Sehr kultiviert ist der Bass von Benoit Arnould. Diese drei Künstler hatten den Hauptteil der Vokalisten zu erfüllen.

Vor der Pause war noch einmal Lully mit „O Lacrymae fideles“ zu hören. Dieses Werk ist für Doppelchor und Solostimmen geschrieben. Da kamen dann auch die beiden Damenstimmen „Dessus“ zum erklingen. Zwei schöne lyrische Sopranstimmen erlebte man mit Amel Brahim-Djelloul und Claire Lefilliatre.         

Nach der Pause erklang das „Te Deum“ des Meisters Lully, bei dessen Aufführung er sich seine tödliche Verletzung  mit dem Taktstock zuzog. Das  Werk, bestehend aus Simphonie, Te Deum laudamus, Patrem immensae majestatis, Tu ad dexteram, Te ergo quaesumus, Salvum fac, Et benedic hereditati, Et laudamus , Dignare Domine und In te Domine speravi. Alles von einer Klangschönheit dargestellt von allen Solisten.

Hervorragend das  Chor- Ensemble „Capella Cracoviensis“ unter Jan Tomasz Adamus, sowie die Instrumentalisten  „Le Poème Harmonique„.unter Vincent Dumestre.

Als Draufgabe gab es noch das Finale der ersten französischen Oper, „Kadmos et Hermione“ von Lully und ein Kyrie, das vom Chor nur mit Continuo vorgetragen wurde.

Ob die ärztliche Betreuung des Sonnenkönigs so sonnig war? Der Mann muss Riesenkräfte besessen haben, sonst hätte er diese Therapien nie 77 Jahre ausgehalten.

Elena Habermann

 

 

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