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WIEN/ Jesuitenkirche: EIN DEUTSCHES REQUIEM

Nach Worten der Heiligen Schrift

17.10.2018 | Konzert/Liederabende

WIEN/ JESUITENKIRCHE

  1. 10. 2018: „EIN DEUTSCHES REQUIEM“

             nach Worten der Heiligen Schrift

Wenn man die Wetterkarte sieht, glaubt man nicht, dass sich das Jahr im vierten Quartal befindet. Doch die Feiertage wie Allerheiligen und Allerseelen sind in die nächste Nähe gerückt. In den Supermärkten beginnt es bereits zu weihnachten, schon werden Lebkuchen und Stollen angeboten. Also ist die Zeit der Totenmessen und Oratorien gekommen. Die Weihnachtsmärkte werden auch bereits aufgebaut, Punsch und Maroni im Sonnenschein bei 18 Grad plus!

So hörte man in der nie kalten Kirche „Ein deutsches Requiem“, sicher eines der wesentlichsten Werke von Johannes Brahms auf biblische Texte basierend, die sich mit dem Tod und der Wiederauferstehung beschäftigen. Von Petrus werden die Worte „Denn alles Fleisch, es ist wie Gras“ stark vertont im Gegensatz zur Zartheit des Beginns „Selig sind, die Leid tragen“ nach Matthäus. Sehr lyrisch und romantisch zu musizieren ist auch der Chor mit dem berühmten Baritonsolo „Herr, lehre doch mich“ Psalm 39 und mit dem Abschluss aus Salomons Weisheit „Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand und keine Qual rühret sie am“. Eigentlich ist es auch weiterhin weit weniger dramatisch als andere Werke dieser Thematik., eher vielmehr ein Versprechen auf Besseres, wie „Wie lieblich sind Deine Wohnungen“ Psalm 84 und besonders das Sopransolo „Ihr habt nun Traurigkeit“ nach Johannes B. und „Ich will eich trösten“ nach Jesaja. Ebenso das zweite Baritonsolo mit Chor „Denn wir haben hie keine bleibende Statt“, Hebräer und weiter 1 Korinther „Siehe, ich sage Euch ein Geheimnis „,  kräftiger dann doch auf die Offenbarung Johannis „Herr du bist ewig“ und „Selig sind die Toten“.

Ein enormes Werk für den Chor, mit dem eigentlich das Gelingen der Umsetzung steht. Der Kirchenchor Chorvereinigung St. Augustin ist ehrgeizig und dieser Aufgabe bestens gewachsen. Gibt es doch bereits eine CD-Einspielung aus 2002 unter Prof. Friedrich Wolf  mit den Solisten KS Ildiko Raimondi und KS Wolfgang Bankl. Und wieder glänzte der Chor durch starke Stimmen und enormer Präzision unter Andreas Pixner, der den Abend perfekt leitete. Der Bariton Klemens Sander hat die richtige Oratorienstimme und konnte auch locker über die Chorwogen die Stimme klingen lassen. So kräftig ist der Sopran von Cornelia Horak nicht immer. Schön und zart klang der Beginn des Solos, doch dann war der Chor doch zu kräftig.

Das Orchester der Chorvereinigung St. Augustin setzt sich aus Mitgliedern der Wiener Symphoniker und dem RSO (Radio Symphonie Orchester) zusammen, und war natürlich sehr an dem Gelingen des Konzerts beteiligt.

Es ist immer wieder erstaunlich, was alles mit gutem Willen künstlerisch möglich ist. Weil tolle Gagen fließen da sicher keine.!

Elena Habermann

 

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