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TERNITZ/ NÖ: LUISA MILLER von G. Verdi / Amici del Belcanto, konzertant

07.04.2013 | KRITIKEN, Oper

6. 4. 2013 – AMICI DEL BELCANTO NEUNKIRCHEN STADTHALLE TERNITZ “LUISA MILLER”

 „Viva Verdi“ ist das Motto der Amici für diese Jahr. Bravo, macht weiter so.!

 Und wieder gelang es Michael Tanzler, Präsident des Vereins – und das seit dreißig Jahren, ein hochkarätiges internationales Ensemble nach Niederösterreich zu holen. Neue junge Künstler und auch „alte Bekannte“ waren zu erleben.

 In der Titelrolle brillierte Clara Polito, sie kommt aus Palermo und besitzt einen wunderbaren Sopran, eine richtige Belcantostimme – mit allerdings auch breiterer Mittellage für gewisse dramatischere Passagen dieser Rolle. Auch braucht die Luisa viel Piano und ganz große und breite Lyrismen. Beide Arien gestaltete sie ganz wunderbar und das Schicksal dieser jungen Frau konnte sie wunderbar rüberbringen. Man konnte sie schon als „Maria Padilla“ und im Rossini „Stabat Mater“ hierorts erleben. Ihr Vater Miller war der junge Ukrainer Oleksandr Pushniak. Ein sehr schöner lyrischer Bariton, die Stimme ist gut geführt, aber ein bisschen Schliff eines guten Maestros würde für eine große Karriere sehr hilfreich sein, für die gewissen kleinen Tricks. Luisas unglücklicher Geliebter Rodolfo wurde vom spanischen „Amici-Haustenor“ Ignazio Encinas in markanter Gestaltung angelegt. Ein großer Routinier, immer höhensicher, der sich schlau über so manch heikle Stellen schwindelt. Auch wieder dabei war Francesco Ellero D´ Artegna,  der aus Italien anreiste. Nach dem wunderbaren „Attila“ konnte er auch als arroganter Graf Walter mit schönem Bass und hervorragendem Vortrag das Publikum begeistern. Sein Faktotum Wurm war der „Kammersänger aus Neunkirchen“ Stefan Tanzer. Erstmalig war er in einer Hauptrolle eingesetzt – und er meisterte diese Aufgabe großartig. Das große Duett mit Walter, das sehr an Bellinis „Puritani“ erinnert, war einer der Höhepunkte des Abends. Die in Rodolfo unglücklich verliebte Federica wurde von Christine Knorren aus Aachen mit nahezu einer Ulrica-Stimme gesungen. Ihr Duett mit Rodolfo hat große Anklänge an die Schlussszene von Donizettis „La Favorita“. Luisas Freundin Laura wurde von der jungen Elisabeth Fruhmann mit schönem leichten Sopran gesungen. Die junge Dame kommt aus dem Burgenland. Peter Schneider kam mit dem musikalischen Stab aus Banska Bystrica und sang einen Bauern.

 Marian Vach leitete mit sicherer Hand das Orchester und den Chor der Staatsoper Banska Bystrica. Ein Haus, das man bei einer Reise durch die Slowakei besuchen sollte, auch die Freilichtaufführungen in Zvolen, die von diesem Theater bespielt werden.

Ein Tipp für Zvolen: 29. Juni, „Il Corasaro“ mit Alberto Gazale und Elena Lo Forte.

Elena Habermann

 

 

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