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SALZBURG: ORCHESTERKONZERT RSO-WIEN MIT CERHA-URAUFFÜHRUNG

12.08.2016 | Konzert/Liederabende

ORCHESTERKONZERT RSO-WIEN MIT CERHA-URAUFFÜHRUNG – 11.8.2016

(Heinrich Schramm-Schiessl)

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Friedrich Cerha mit dem RSO-Orchester und Cornelius Meister. Foto: Heinrich Schramm-Schiessl

Die Konzerte des RSO-Wien sind seit dessen Gründung ein Fixpunkt im Rahmen der Salzburger Fesrspiele und im Zentrum der Programme standen immer auch Uraufführungen, so wie auch diesmal. An diesem Abend unter der Leitung von Cornelius Meister wurde das jüngste Werk des „grossen alten Mannes“ unter den österreichischen Komponisten, Friedrich Cerha, „Blassblaue Vision“ aus der Taufe gehoben. Beschrieben wird es als eine Art wachtraumhafter musikalkisch-bildlicher Frühmorgenvision. Die Musik beginnt gleichsam aus dem Nichts, Streicherklänge im pianissimo die immer voller werden. Es kommen immer mehr Instrumente dazu, bis das ganze Orchesrer mit viel Blech, Schlagwerk und Göngen einem durchaus beängstigenden Höhepunkt zustrebt um dann nach und nach zu verklingen und wieder im Nichts zu enden. Man kann das Werk als durchaus effektvoll bezeichnen und wurde Cerha dafür gebührend bejubelt.

Umrahmt wurde das Werk von zwei bekannten Werken Maurice Ravels, einem zart hingetupften Alborado del Grazioso und einem vielleicht etwas zu wenig abgründigen La Valse.

Nach der Pause erklang dann ein Konzerthit, nämlich Bela Bartoks „Konzert für Orchester“. Nach anfänglichen Unsicherheiten speziell im Blech hörte man eine beachtliche Interpretation des Werkes, die gezeigt hat, wie gut sich das Orchester unter Meister weiterentwickelt hat. Bekanntlich verlässt er das Orchester 2018 um als Generalmusikdirektor an die Stuttgarter Staatsoper zu wechseln. Man kann natürlich darüber philosophieren, ob man hätte versuchen sollen, Meister in Wien zu halten, aber ich glaube, etwas internationale Luft kann für seine weitere Entwicklung durchaus positiv sein.

Viel Applaus am Ende.

(Heinrich Schramm-Schiessl)

 

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