24.09.2013 Palermo/Teatro massimo „Il Barbiere di Siviglia”
Palermo war wieder eine Reise wert. Rossinis bekannteste Oper wird dort sehr ordentlich auf die Bühne gestellt. Eine moderne Inszenierung (Francesco Micheli) und ein – heutzutage unerlässliches – flexibles Bühnenbild (Angelo Canu) bietet Komik pur, in Begleitung von durchwegs guten musikalischen Leistungen. 5 Quader auf der Bühne werden blitzschnell der Szene angepasst, sehr lebendig und nie störend. Auch die Kostüme (Marja Hoffmann) bieten dem Auge viel Schönes. Wesentliche Impulse kommen aus dem Orchestergraben, ein sehr aufmerksamer Dirigent (Stefano Montanari) kennt die Stärken des Werkes und die seiner Musiker, perfekte Begleitung begeisterte das Publikum.
Auch die Besetzung ist zu loben, kein schwacher Sänger trübt die Ensembleleistung. Dalibor Jenis war ein hervorragender Figaro, mit markiger Stimme und präsenter Komik wusste er zu gefallen. Alessandro Corbelli sang den Bartolo mit viel Routine und Können, Stimme und Darstellung waren rollengerecht. Silvia Tro Santafe war als Rosina ein weiterer Pluspunkt, ihre schöne und lyrisch saubere Stimme bewältigte den Part bestens, ein Mezzosopran der sehr guten Kategorie. Hervorragend sang Lawrence Brownlee den Almaviva. Seine Stimme begeisterte in allen Lagen, die Höhen waren sicher und strahlend. Besonders hervorzuheben ist auch Adrian Sampetrean als Basilio, der seine Arie mit Bravour meisterte und auch schauspielerisch sehr gut zur Geltung kam. Das Publikum war begeistert, man kann Palermo zu diesem Opernhaus nur gratulieren!
Johannes Marksteiner