Online Merker Logo

Die internationale Kulturplattform

MÜNCHEN: DER ROSENKAVALIER als Abschluss der Opernfestspiele

01.08.2012 | KRITIKEN, Oper

Staatsoper München:  „Der Rosenkavalier“ am 31.7.2012

Am letzten Spieltag des Münchner  Opern-Sommers stand Richard Strauss’ Meisterwerk auf dem Programm. Die  glanzvolle Produktion von Otto Schenk und Jürgen Rose ist sicher eine der besten  Interpretationen dieser Oper, das Bühnenbild ein Traum, die Kostüme wunderbar  und die Spielfreude der Akteure sehr gut.

Constantin Trinks dirigierte ein nicht  perfekt spielendes Orchester mit viel Gefühl und Geduld, ein paar Patzer waren  unvermeidlich und der volle Klang des Wiener Opernorchesters war nicht zu  erzielen. Rene Fleming war als Marschallin sehr gut, vor allem lyrisch bot sie  eine gute Leistung. Leichte Stimmtrübungen zu Beginn konnten aber den guten  Eindruck, auch im Spiel, nicht mindern. Franz Hawlata ist sicher einer der derzeit  besten Darsteller des Ochs von Lerchenau, sein wohlklingender Bass ist mit einer  beeindruckenden Tiefe ausgestattet, die ihresgleichen sucht. Auch liegt ihm die  Rolle des schlitzohrigen Tollpatsches sehr gut. Sophie Koch sang (zum Teil) den  Octavian, leider war ihre bekanntermaßen schöne Stimme durch eine Indisposition  beeinträchtigt, zum Schluss musste sogar die Sängerin der Annina, Heike Grötzinger seitlich der Bühne vom Pult singen, um das Schluss-Terzett und –Duett  zu retten. Camilla Tilling sang die Sophie mit sicherer Höhe, in der Mittellage konnte sie nicht gerade begeistern.

Die übrigen Ensemblemitglieder passten gut  in die musikalisch hochwertige Aufführung. München ist zwar nicht Wien, hier kann man aber keinen Vorteil der Wiener Inszenierung und Besetzung  feststellen.

Johannes Marksteiner

 

Diese Seite drucken