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MÜNCHEN/ Bayerische Staatsoper: RIGOLETTO

18.11.2015 | Oper

München: Bayerische Staatsoper: „RIGOLETTO“, 17.11.2015

Die Inszenierung des „Rigoletto“ von Árpád Schilling aus dem Jahr 2012 (Bühne und Kostüme: Márton Ágh) wurde hier bereits eingehend vorgestellt (vgl. insbesondere die Berichte von Gisela Schmöger zur Aufführungsserie 19.-30.12.2012 und von Dorothea Zweipfennig zur Premiere am 15.12.2012). Am 17.11.2015, dem letzten Abend der aktuellen Wiederaufnahmeserie,kam das Münchner Opernpublikum in den Genuss besonders guter Sängerleistungen.

Allen voran begeisterte Franco Vassallo in der Titelrolle stimmlich und darstellerisch mit seinem runden, balsamisch-samtigen Bariton sowie einer sehr ausdrucksstarken, facettenreichen und emotional intensiven Gestaltung. So waren etwa RigolettosHäme, Rücksichtslosigkeit und Verachtung, dessen Verbitterung, Zorn und Rachsucht,dessen Angst, Verzweiflung und Entsetzen ebenso wie dessen Verletzlichkeit aufgrund seiner großen Vaterliebe zu Gilda ganz unmittelbar hör- und spürbar. Ebenfalls eine sehr genussvolle Darbietung gelang Yosep Kang als Duca di Mantova mit seinem kernigen, metallischen, klangschönen Tenor. Für die erkrankte Patricia Petibon übernahm dankenswerterweise kurzfristig Lisette Oropesa die Rolle der Gilda, die sie mit ihrem vollen, leuchtenden, farbenreichen Sopran sehr schön darbot. Mit seinem warmen, vollen Bass zeigte Alexander Tsymbalyuk eine äußerst ausdrucksstarke Darstellung als Monterone und Sparafucile. Alisa Kolosova gestaltete mit ihrem voluminösen, warmen Mezzosopran überzeugend die Rollen der Giovanna sowie der Maddalena. Die weiteren Rollen waren mit Andrea Borghini als Marullo, Dean Power als Borsa Matteo, Christian Rieger als Conte di Ceprano, Leela Subramaniam als Contessa di Ceprano, Igor Tsarkov als Usciere sowie Deniz Uzun als Paggio della Duchessa ebenfalls sehr gut besetzt. Der Chor der Bayerischen Staatsoper zeigte sich wieder einmal stimmgewaltig.

Daniele Rustioni dirigierte das Bayerische Staatsorchester mit viel Temperament. Dabei ließ er das Orchester manchmal leider so laut spielen, dass die Solisten es an einzelnen Stellen schwer hatten, sich gegenüber der orchestralen Klangfülle zu behaupten.

Martina Bogner

 

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