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GRAZ/ Opernhaus: DER FLIEGENDE HOLLÄNDER. – Kuriose Regie-Ideen. Premiere

24.04.2022 | Oper in Österreich

GRAZ/ Opernhaus: DER FLIEGENDE HOLLÄNDER. Premiere am 23.4.2022

Kuriose Regie-Ideen

Die letzte Premiere des Holländers in Graz liegt bereits 15 Jahre zurück. Damals zeigte Peter Konwitschny seine davor in Moskau und München entwickelte Version. Wer sich dafür interessiert, dem sei die Lektüre der Analyse durch den ausgewiesenen Wagner-Kenner Klaus Billand sehr empfohlen.

Damit schließt sich ein Kreis, ist doch Peter Konwitschny einer jener Lehrer, bei denen die heutige Regisseurin Sandra Leupold studiert hatte!

Sandra Leupold – in gewohnter Zusammenarbeit mit der Bühnenbildnerin Mechthild Feuerstein und dem Kostümbildner Jochen Hochfeld – stellt uns eine eigenwillige Interpretation in einem leeren schwarzen, mit Lichtröhren abgegrenzten Bühnenraum vor, ganz entsprechend dem Opernwelt-Zitat auf der Homepage der Regisseurin: Am liebsten ist Sandra Leupold der leere Raum. Gehäuse, in denen Darsteller, die Musik frei atmen können…. Ihr Ideal ist eine Art szenische arte povera, die, aus Partitur und Libretto entwickelt, um die Individualität der Figuren und ihrer Darsteller kreist.“..


Foto: Oper Graz/ Werner Kmetitsch

 Holländer-Premiere: https://www.deropernfreund.de/graz-12.html

in nostalgisches PS für ältere Opernfreunde sei mir ausnahmsweise erlaubt:

Ich wurde als Kind und Jugendlicher in der Grazer Oper zum Opernbegeisterten sozialisiert. In dieser Zeit stand der Holländer in Graz nicht auf dem Spielplan und so sah ich meine ersten Holländer-Aufführungen in der Wiener Staatsoper in den frühen 1960er-Jahren u.a. mit Christl Goltz, Gré Brouwenstijn und der 25-Jährigen Anna Silja als Senta, mit Otto Wiener und Hans Hotter als Holländer sowie mit Oskar Czerwenka, Kurt Böhme und Joseph Greindl als Daland und Anton Dermota und Fritz Wunderlich als Steuermann. Das prägt lebenslang die eigenen Opernideale. Es war übrigens in einer Inszenierung von Adolf Rott aus dem Jahre 1959, über deren ursprüngliche Premiere das Staatsoperarchiv vermerkt: Pfiffe und Tumulte im Zuschauerraum am Ende der Vorstellung, worauf Sänger, Dirigent, Regisseur und Bühnenbildner nicht vor den Vorhang kamen.

Hermann Becke/ www.deropernfreund.de

 

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