Frankfurt / Hochschule für Musik und Darstellende Kunst: HARFENABEND
am 17.02.2017 (Marc Rohde)
Clara Simarro, Hila Ofek, Eva Schomerus beim Schlussapplaus (© Marc Rohde)
Städte mit Hochschulen für Musik und/oder darstellender Kunst dürfen sich glücklich schätzen über die damit verbundene Bereicherung des kulturellen Lebens. In Frankfurt werden in der HfMDK insgesamt 24 Studiengänge angeboten und die etwa 900 Studierenden wirken an unzähligen öffentlichen Veranstaltungen mit.
Die Harfenklasse von Prof. Françoise Friedrich lockte am Freitagabend ein zahlreich erschienenes Publikum in den kleinen Saal der Bildungseinrichtung. Drei Damen und zwei Herren präsentierten Werke aus etwa 300 Jahren Musikgeschichte.
Die junge Hamburgerin Eva Schomerus eröffnete den Abend mit einem sehr feinfühlig und beseelt vorgetragenen „Impromptu-Caprice“ von Gabriel Pierné. Gerne hätte ich mehr von der jungen Musikerin, die im Dezember vergangenen Jahres den ersten Preis beim „Councours des Juniors“ in Nizza gewonnen hat, gehört.
In sich ruhend präsentierte Clara Simarro Paul Hindemiths „Sonate für Harfe“, welche in meinen Ohren deutlich eingängiger klang, als ich beispielsweise Hindemiths Opern in Erinnerung hatte. Gefälliger und mitreißender wurde es mit der „Danza española“ aus Manuel de Fallas „La vida breve“, die Hila Ofek temperamentvoll in Szene setzte.
Obwohl man beim Instrument Harfe meistens an weibliche Interpretinnen denkt, wurde der weitere Verlauf des Abends von zwei hervorragend musizierenden Herren dominiert. Enea Cavallo und Daniel Noll spielten mal solistisch und oft als Duo. Sie bewiesen bei Kompositionen von François Couperin und Domenico Scarlatti bis hin zu den zeitgenössischen Komponisten Paul Patterson und Bernard Andrès , dass auch Männer in der Lage sind, nicht nur virtuos und kraftvoll sondern ebenso zart und gefühlvoll zu spielen.
Daniel Noll und Enea Cavallo (© Marc Rohde)
Ganz nebenbei erlebten die Zuschauer im Laufe des Abends, wie vielseitig die Klänge einer Harfe sein können. Das Verlangen nach Zugaben konnte leider nicht erfüllt werden, aber es wird sicher nicht das letzte Konzert dieser Art gewesen sein.
Marc Rohde