Veränderung der Opernwelt am Beispiel Wr. Staatsoper | OnlineMerker | Forum
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Wir überprüfen nun die Möglichkeit eines Forums, bei dem man die Wortmeldung zuerst dem Moderator senden muss, der dann darüber entscheidet, ob der Beitrag den Forumsregeln entspricht und der nur selbst online stellen kann. Ob wir da fündig werden und uns das leisten können oder wollen, werden wir ohne jeden Zeitdruck entscheiden.
Aber das widerspräche meiner Mentalität, denn das Freie Wort ist für mich ein hohes Gut. Schade dass es soweit kommen musste!
Ich bedanke mich bei den Diskutierern, die stets fair waren und unschuldig an der Einstellung sind. Mit den ganz wenigen "Verursachern" möchte ich aber keinen weiteren Kontakt haben und bitte dies zu respektieren.
Mit Grüßen
Anton Cupak, Herausgeber Online-Merker


17:20

20. Januar 2021

Lohengrin2 sagt
Puccini hat im 20. Jahrundert Tosca, Butterfly, Fanciulla, La Rondine und Il Trittico herausgebracht....
Jetzt haben wir den Schlamassel, dass wir den Begriff "Klassiker" definieren wollen und uns fragen, ob dieser Begriff etwas mit der Epoche der Klassik zu tun hat, oder ob "20. Jahrhundert" und "Klassiker" einander grundsätzlich gegenseitig ausschließen. Darum geht es aber doch wahrscheinlich gar nicht. Ich vermute, dass viele Werke des 20. Jahrhunderts für den Großteil des heutigen Publikums schlicht und ergreifend nicht goutierbar sind, da sie nicht tonal daherkommen. Wenn dann auf einmal ein tonales Werk aus den 80iger Jahren von Phil Glass für volle Häuser sorgt, läuft das Bewertungsschema komplett ins Leere.
6:47

20. Januar 2021

Lieber Chenier, vielen Dank. Ich hatte Ihren Satz anders verstanden. Ein "Klassiker des Opernrepertoires" ist natürlich per Definition kein neues Stück. Es gibt aber auch neue Erfolgsstücke. Die Wiener Staatsoper zeigt aktuell mit dem Wiederbelebungsversuch einer der erfolglosesten Henze-Opern, wie man den Spielplan eines Repertoirehauses wohl kaum dauerhaft bereichert.
18:45

20. Januar 2021

16:55

28. Februar 2021

13:07

20. Januar 2021

Chenier, Ihre Aussage, dass Sie "größtenteils bei den Werken" diagnostizieren, dass "früher alles besser" war, ist für mich nicht nachvollziehbar. Was meinen Sie damit?
Bezieht sich das auf heutige neue Musik (die früher keine aufführen konnte, da sie nicht existierte), auf "damals" neue Musik, die keiner mehr aufführt (weil kaum jemand sie hören wollte), oder auf etwas anderes?
12:19

28. Februar 2021

Szenisch ist es oft eine logische Konsequenz dessen, was sich auf so mancher Bühne abspielt, aber musikalisch sollte man nicht alles Gegenwärtige abwerten und in die Vergangenheit flüchten. Ich habe in den letzten Jahren in Wien und auch anderswo, etwa Salzburg, Paris, Rom, Zürich, Berlin oder NY, Hervorragendes gehört (und größtenteils auch gesehen, nur Castorfs Berliner "Forza" war eine Bühnenfäkalie). Nostalgie ist ok, sollte aber nicht alternativ, sondern additiv ausgelegt werden. Jede Zeit hat ihre Ausnahmeerscheinungen, auch die Musik, und das Credo "früher war alles besser" ist zwar größtenteils bei den Werken, nicht aber bei den Aufführungen nachvollziehbar.
0:15

21. Januar 2021

liebe Christine, frueher, in der "guten alten zeit" hat man auch oesterreische saenger aufgebaut....Waechter sang an der VO kleine partien, so auch Berry und kamen dann langsam zu den grossen partien an der WStO. Janowitz begann mit Lola, Barbarina , mrs Pinkerton, dann Echo....einen tenor mit der vokalen qualitaet von Terkal hat es in Oesterreich nicht so bald wieder gegeben. ein oesterreichischer saenger, der unbedingt in die WStO gehoerte ist mein freund Josef Wagner, und es gibt sicher noch ein paar Oesterreicher, die in Deutschland engagiert sind und auch an der WStO gefallen wuerden....wie ich schon mehrere male kommentiert habe, sollten fuer das 2. und 3.fach vor allem heimische saenger engagiert werden, und nicht irgendwelche exoten....die oesterreichischen haben zumindest mit der deutschen diktion keine probleme. und mit verlaub, die drei von Ihnen erwaehnten oesterr saenger stehen qualitaetsmaessig etwas unter der qualitaet, der anfangs genannten...sic tempora mutanturrnmit gruss alcindo
10:06

22. Januar 2021

Alcindo, in der Staatsoper haben früher z. B. Eberhard Wächter (Graf), Hilde Güden (Gräfin und Susanna), Sena Jurinac (Cherubin und Gräfin) Walter Berry (Figaro), Erich Kunz (Figaro), Irmgard Seefried (Susanna) gesungen. Jurinac und Seefried sind zwar nicht in Österreich geboren aber sie haben den Großteil der Zeit hier verbracht. Wächter, Güden, Jurinac, Berry haben auch Hauptrollen im italienischen Fach gesungen. Waldemar Kmentt und Karl Terkal waren bei Mozart und im italienischen Fach eingesetzt. Später hatten wir eine Gundula Janowitz, einen Georg Tichy, einen Adolf Dallapozza, einen Bernd Weikl, einen Christian Boesch. Wer sind deren Nachfolger im 21. Jahrhundert? Außer Martina Serafin, Andreas Schager und Clemens Unterreiner bei Tristan und Isolde finde ich keine Österreicher bei den Premieren in Hauptrollen. Gibt es keine oder nur ganz wenige hervoragende österreichische Sängerinnen und Sänger oder werden sie nicht an die Staatsoper verpflichtet?
9:02

Zum Glück hat die Rheinoper ein großes Ensemble und kann auch die Hauptpartien mit eigenen Sängern besetzen. Und wir haben ein gutes Opernstudio, wo sich die Sänger langsam entwickeln können. Corby Welch z.B. fing im Opernstudio an hat dann als Tenor viel lyrische Rollen gesungen und singt jetzt mit großem Erfolg den Siegmund.
1:02

21. Januar 2021

zu Wolfram 21: im ensemble der WstO haben und hatten wir vor allem in der Meyerzeit viele saenger aus aller welt im 2. und 3.fach im ensemble, meist mit keinem besonderen material, aber die meisten nicht gut mit der Deutschen diktion vertraut und auch mit problemen im italienisch... da sind mir schon oesterreichische saenger lieber, die stimmlich vielleicht auch nidht beser sind, aber zumindest Deutsch gut beherrschen, in keinem amerikanischen opernhaus werden Sie in nebenrollen exotische saenger hoeren, das sind alles amerikaner, in Italien, Russland, Spanien...usw detto
0:20

21. Januar 2021

liebe Christine, Zauberfloete, Figaro u D giovanni sind noch relativ leicht aus einem hausensemble zu besetzen....bei einer Butterfly, einer Tosca, Rigoletto, Troubadour kann man heute nur mehr die nebenrollen aus dem hausensemble besetzen, frueher hat man im hausensemble fuer viele dieser rollen doppelte und dreifache besetzungsmoeglichkeit aus dem hausensemble...tempora mutantur.....ad unde??
21:18

20. Mai 2021

Ich denke schon, dass man diese Opern mit österreichischen Sängern besetzen könnte.
Wir haben ja gerade ganz hervorragende Österreicher in allen Stimmgattungen.
Nur sind viele von ihnen nicht im Ensemble eines österreichischen Hauses, weil sich eben die gesamte Struktur verändert hat.
Die sehr erfolgreichen Sänger sind meist freiberuflich.
Die Deutsche Oper am Rhein ist da vielleicht eine kleine Ausnahme. Die hat ein sehr großes Ensemble und auch etliche Hauptrollensänger, die international unterwegs sind unter Ensemblevertrag.
17:47

22. Januar 2021

Früher galt es ja als sehr sinnvoll zunächst an kleineren Häusern zu beginnen und sich Rollen zu erarbeiten um dann entdeckt zu werden. Heute wird eine Karriere selten behutsam aufgebaut, daher dauert sie oft auch nicht lange. Es ist schade, dass nicht einmal mehr die Volksoper ein echtes Ensemble hat. Bei der Staatsoper liegt diese Zeit noch länger zurück. Könnte man einen Figaro, einen Don Giovanni oder eine Zauberflöte überhaupt "mit heimischen Kräften" besetzen?
17:39

1. Februar 2021

Eine Anmerkung zu Andreas Schager(l) .... so hieß er damals noch....! Er sang bei "uns" - OFS St. Margarethen unter Erfinder, Begründer Wolfgang Werner - 2009 den Borsa (!!) im "Rigoletto", im Jahr darauf war er einer unserer drei Taminos dann ( neben Dietmar Kerschbaum und Alexey Kudrya - der auch als Almaviva an der STOP gastierte, mittlerweile das Singen beendet hat ), wo man schon seine Entwicklung ins deutsche heldische Fach erkennen konnte.
15:25

20. Mai 2021

Michael Tanzler liegt in vielen Punkten richtig. Nur sind die Sänger der großen Häuser meist nicht schlecht. Man sollte aber mehr Sängern eine Chance an diesen Häusern geben.
Es wird von vielen gesagt, man hört es, dass, wer einmal als Sänger für mittlere Häuser gilt, auch dort bleibt, sei er noch so gut.
Nehmen wir das Beispiel Schager, der ja Jahrzehnte ein guter Operettensänger war, mit Ausflügen in die Oper.
Wenn nicht zufällig Barenboims Mitarbeiter (und Dirigent) diesen gehört und den Sänger empfohlen hätte, würden wir noch immer keinen Heldentenor Schager haben.
Und das wäre doch sehr bedauerlich.
Und da gibt es sicher Fälle, die dieses Glück nicht haben. Aber das ist natürlich vor allem unser Pech.
Theater müssten halt offener sein und vielleicht nicht nur auf die großen Agenturen hören.
Ein Beispiel aus der Geschichte. Als Anfang des 20. Jht. München einen neuen Heldentenor suchte, wurde man auch nach einer Reihe von
Probegastspielen nicht fündig. Aber immerhin führte man sie durch. Das gibt es ja heute nicht mehr.
Irgendwie kam man dann auf Heinrich Knote, der schon so ein Jahrzehnt am Hause als Buffo engagiert war.
Der wurde dann einer der bedeutendsten Heldentenöre, der auch an der Met Triumphe feierte, u.a. auch als Manrico.
Tanzler hat schon recht, es kann heute Leute mit tollem Potenzial geben, die einfach übersehen werden,
die man an kleineren Häusern aber erleben kann.
14:53

1. Februar 2021

Leider ist es tatsächlich so geworden...! ..... wobei man oft an kleinen Bühnen mitreissendere Leistungen - auch stimmlicher Natur! - erlebt als die faden "Einheitsstars", die da herumgereicht werden. ( Natürlich gibts auch Ausnahmen )
Gerade in der Oper zählt Tradition und Weitergabe von "Geheimnissen" der Vorgängergenerationen zu den wichtigsten Dingen, die sich junge Sänger aneignen müssen, um reüssieren zu können. Darum geht der übliche Rundumschlag der............. "Nie soll man SIE befragen.... " !!!
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14:07

20. Januar 2021

13:47

5. September 2021

walter sagt
Werte Frau oder Herr Lohengrin, man würde Ihre Stellungnahmen vielleicht ernster nehmen, wenn weniger Schreibfehler darin wären....
Würde man nicht.
Aber haben Sie dennoch Verständnis mit Frau ...... Seitdem Frau Jevtic das Wagner-Forum "wartet", kann sie sich eben nur hier austoben.
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12:33

20. Mai 2021

Durch Internationalisierung und Globalisierung, jetzt gar nicht negativ gemeint, hat sich die Opernszene ja nicht nur für die ganz großen Häuser, sondern auch für die meisten anderen geändert.
Bei den ganz großen Häusern kann man ja durchaus für die großen Rollen vom Weltensemble sprechen.
Bei den anderen kommt es oft zu großer Fluktation
Ein Sramek hatte noch einen Lebensvertrag, ihn konnte kein Direktor entfernen. Er hat aber immer
ausgezeichnete Leistungen gebracht, wie man in Aufnahmen sehen kann und wie berichtet wird.
Bei der Volksoper sind Sänger, die dort so bis in die 70er, 80er Jahre gewirkt haben auch jenen ein Begriff, die sie nie live hören konnten.
Minich, Dallapozza, Irosch, Dönch, Nemeth, Christ und viele viele andere.
Heute wird auch ständig gewechselt, neue Direktoren entlassen ganze Ensembles, so auch in Linz,
oder auch am Theater, wie z.B. vor einigen Jahren in St. Pölten.
Kaum jemand kann sich als Lokalgröße etablieren.
Ich möchte diese Vorgehensweise jetzt gar nicht bewerten. Für Sänger und Schauspieler ist das jedenfalls nachteilig.
Ebenfalls für die Ausbildung eines lokalen Stils, einer besonderen Eigenart.
Man denke, dass es in Italien ganz unterschiedliche "Schulen" gab, man Unterschied Tenöre aus Norditalien von denen aus Neapel, Sizilien oder Sardinien, und sie klangen auch unterschiedlich.
Da gibt es zahlreiche Tondokumente und auch Veröffentlichungen, die das dokumentieren.
In Deutschland waren große Sänger oft ein Leben lang in ihrem Stammensemble, sogar generationenübergreifend wie Vater und Sohn Windgassen in Stuttgart.
Freilich gab man ihnen reichlich Freiheiten für Gastspiele.
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