Domingo auf der Bühne der WSO | OnlineMerker | Forum
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Anton Cupak, Herausgeber


18:56

Oh, gute Frage! Seit meinem ersten Simone Boccanegra 1977 waren das einige…! Insbesondere habe ich auch die berühmte Strehler Inszenierung gesehen, welche ausgehend von der Scala an vielen Opernhäusern gezeigt wurde. Da erinnere ich mich auch besonders gern an die „Antrittsvorstellungen“ von Claudio Abbado 1984 an der Wiener Staatsoper zurück (mit Bruson, Ricciarelli, Raimondi, Carreras).
Wenn mich Domingos Interpretation im September so sehr beeindruckt hat, soll das im Übrigen keineswegs die Leistung anderer Sänger in dieser Rolle schmälern. Cappuccilli und Bruson beispielsweise waren für mich grandios, Taddei habe ich in dieser Rolle (leider) nicht gesehen.
21:24

Einen Monat ist es her, seit Domingo den Simon Boccanegra an der Staatsoper gegeben hat. Viele spannende, unterschiedlich gut besetzte Aufführungen gab es seither, immer war es eine Freude, das Wiener Staatsopernorchester in guter Form zu hören und die gegebenen Werke entsprachen weitgehend meinem "Geschmack". Ich muss aber gestehen, dass keine Aufführung derart nachhaltig bei mir "nachgeklungen" hat, wie die vier Aufführungen mit Domingo, in denen er sich übrigens, meiner Meinung nach, fortwährend gesteigert hat (3. und 4. waren etwa ähnlich).
Einen solch eindrückglich gestalteten und gesungenen (trotz fotgeschrittenem Alter) Simon Boccanegra werde ich nicht vergessen!
12:51

Immer wieder faszinierend, wie ein fast 80-Jähriger die altersbedingten Stimmdefizite mit Bühnenpräsenz und Charisma neutralisiert. Er baut Schwächen geschickt in die Rollengestaltung ein, nahm sich bei weniger wichtigen Stellen zurück, um in den entscheidenden Momenten, etwa Duett mit Amelia oder Sterbeszene, wieder voll da zu sein. Ja, das wissen wir alles, ein alternder Tenor, der zum Bariton mutierte und kein lupenreiner ist, aber trotzdem, chapeau vor einer großen Sängerpersönlichkeit.
Jetzt werden bald die unvermeidlichen Unkenrufe der Amateure, die gar nicht dort waren, weil sie PD aus Prinzip meiden, aus den Niederungen der Krötenteiche auftauchen.
Der Rest war durchaus solide. Pido machte gelegentlich dem legendären "Tschinello" posthum Konkurrenz und hätte das Orchester öfters zurücknehmen müssen, sonst nicht schlecht dirigiert. Groissböck famos, auch wenn ihm die Italianata nicht so liegt wie Wagner oder Strauss, Gerzmava sehr gut, der Rest, sagen wir, interessant.
Nicht ganz das Niveau der Butterfly, aber ein tadelloser Repertoireabend, der sein Geld wert war.
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