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EISENSTADT/ Schloss Esterhazy Haydnsaal: Abendkonzert des Jugendsinfonieorchesters Burgenland

am 24.11. (Maria und Johann Jahnas)

25.11.2018 | Konzert/Liederabende


Bei der abschließenden Probe. Foto: Maria Jahnas

EISENSTADT / Schloss Esterhazy Haydnsaal: Abendkonzert des Jugendsinfonieorchesters Burgenland am 24.11.2018

Bereits zum elften mal stellte das JSOB mit einem ambitionierten Abendkonzert – diesmal unter dem Motto „Kontraste“ – seine außergewöhnliche Klangschönheit und seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis. Das vorwiegend klassische Programm konzentrierte sich auf Musikstücke, in denen ganz bewusst Kontraste wie zart und mächtig, schnell und getragen oder hoch und tief angesprochen und verdeutlicht wurden. Man kann die Kontraste aber auch auf die Herkunft der jungen Musiker beziehen, die aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen stammen und beim gemeinsamen Musizieren eindrucksvoll beweisen, dass alle Menschen zwar nicht gleich, aber gleich wertvoll sind. Besser kann man Integration nicht ausführen und demonstrieren.

Die Auswahl der dargebotenen Musikstücke stellte diesmal eine besondere Herausforderung für die jungen Musiker, aber auch für den Dirigenten und das DozentInnen-Team dar. Der Bogen reichte von absoluten „Hits“ der klassischen Orchestermusik über ein Werk in Zwölftontechnik, einer Eigenbearbeitung aus dem Pop–Rock–Genre bis zur Welturaufführung eines Concertino für hohe und tiefe Instrumente und Orchester von Helmut Hödl.

Nach einer erfreulich kurzen Begrüßung der wichtigen Menschen im Umfeld des JSOB begann der musikalische Teil mit dem 3. Satz aus Beethovens 2. Sinfonie gefolgt vom 2. Satz Haydns Symphonie Nr. 94 – „mit dem Paukenschlag“.

Nach den beiden Vertretern der „Wiener Klassik“ wurden wir Zeugen der Welturaufführung des „Concertino für Flöte,Piccolo, Posaune, Tuba und Orchester“ in Gegenwart des Komponisten Helmut Hödl, der uns in seinem Brotberuf als Soloklarinettist in der Wiener Volksoper erfreut.

Den SolistInnen Kaja Kiss, Hanna Gindl – Flöten und Kilian Marchhart, Florian Wappel – Blech und den Orchestermusikern gebührt ein großes Kompliment für die sicher nicht einfache Erarbeitung und Interpretation dieses neuen Musikstückes, von dem es noch keine Referenzaufnahmen – zum Anhalten – gibt. Der Schöpfer des Werkes war mit dem Ergebnis sichtbar zufrieden und gratulierte den Ausführenden.

Den Abschluss des ersten Teils bildeten Auszüge aus der Peer Gynt Suite von Edvard Grieg. Die Stücke „Anitras Tanz“ und „In der Halle des Bergkönigs“ bedienten das Motto des Abends „Kontraste“ eindrucksvoll.

Nach der Pause hörten wir eine interessante Variante  der Arie „Ombra mai fu“ aus Händels Oper Xerxes, in der die Singstimme (Countertenor) durch ein Sopransaxophon – eindrucksvoll gespielt von Nadia Chiara Holzer – ersetzt wurde.

Danach gab es wieder schwere Kost: „Styx“ von Anestis Logothetis – ein Zwölftonstück, das den jungen Musikern sehr viel Einfühlungsvermögen und technische Fähigkeiten abverlangte. Sicher kein Stück zum Nachpfeifen, aber eine hervorragende Schulung für jeden Orchestermusiker.

Melodiöser ging es dann mit dem Slawischen Tanz Nr. 8 – Furiant von Antonin Dvorak kontrastreich weiter, ehe das offizielle Programm mit einer Orchesterbearbeitung des Pop-Rock-Hits „Dreamer“ von Roger Hodgson (Supertramp) endete.

Vor und bei der Zugabe – einer temperamentvollen Mutation des Hits „Tequila“, der kurzerhand zur Würdigung der engagierten Dozentin Corinna Guillen auf „Corinna“ geändert wurde – erhielten wir Einblick in die animatorischen Fähigkeiten des Dirigenten und musikalischen Leiters Ferdinand Breitschopf. Dieser Vollblutmusiker verfügt nicht nur über ein unglaubliches Musikgefühl, er besitzt auch die Gabe, sein Wissen und seine Begeisterung weiterzugeben – ein Rattenfänger im positivsten Sinn des Wortes. Er motivierte das Publikum zum begeisterten Mitsingen und erntete für seine Tätigkeit verdientermaßen frenetischen Applaus. Wir verfolgen das JSOB nun schon seit Jahren und sind immer wieder verwundert, dass das hohe künstlerische Niveau gehalten, vielleicht sogar gesteigert wird, obwohl natürlich ein permanenter Wechsel in der Besetzung erfolgt und es ist reizvoll, die Entwicklung einzelner Buben und Mädchen vom tollpatschigen Anfänger zum Stimmführer in einer Instrumentengruppe zu verfolgen.

Der Erfolg liegt nicht nur bei den begeisterten Jugendlichen, sondern auch bei der musikalischen und pädagogischen Führung durch den Dirigenten und das DozentInnen-Team um Johanna Ensbacher.

Wir haben uns – wie jedes Jahr – sehr gut unterhalten und wünschen den Musikern des Jugendsinfonieorchesters Burgenland alles Gute für eine erfolgreiche Zukunft.

Maria und Johann Jahnas

 

 

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