Düsseldorf, Deutsche Oper am Rhein: „TURANDOT“  29.März 2017

Eine sehr bemerkenswerte Aufführung  des Märchens von der grausamen Rätselprinzessin unter der musikalischen Leitung von Wen-Pin Chien (er war es, der 2006 Wagners „Ring“ zum ersten Mal im chinesischen Sprachraum zur Aufführung brachte) mit dem hervorragenden, stimmkräftigen Chor der Deutschen Oper am Rhein und den Duisburger Philharmonikern in der Inszenierung von Huan-Hsiung Li, wurde vom Publikum mit standing ovations bedankt.

Ganz hervorragend, mit strahlenden Spitzentönen, weicher Stimmgebung und mit schönen Pianotönen wurde Prinz Kalaf von Gustavo Porta  gesungen. Morenike Fadayomi  meisterte alle Schwierigkeiten der gewaltigen Rolle der Turandot und war eine eindrucksvolle Darstellerin.

Die Gestaltung der Liu der mit einer sehr schönen Stimme begabten Brigitta Kele war sehr ergreifend und genauso ausdrucksstark agierte Günes Gürle als Timur.

Mit Dmitri Vargin, Johannes Preißinger und Luis Fernando Piedra waren auch Ping, Pang und Pong sehr gut besetzt.

Wolfgang Schmidt, den langjährigen Bayreuther Siegfried konnte man als sehr gut charakterisierenden  Altoum erleben.

Und nicht zuletzt fiel Richard Sveda  als Mandarin durch eine sehr klangreiche Stimme auf.

 Sehr hohe Opernqualität in einer ansprechenden, sängerfreundlichen Inszenierung mit Anspielungen auf die politische Entwicklung des heutigen China in Videoprojektionen, aber mit prachtvollen, historisierenden Kostümen macht Lust auf einen weiteren Besuch des Opernhauses am Rhein.

Christoph Karner