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BASEL/ Schauspielhaus: KASPAR HAUSER UND SEINE SÖHNE von Olga Bach. Premiere

13.04.2018 | Theater


Copyright: Theater Basel/Birgit Hupfeld

Theater Basel: „KASPAR HAUSER UND SÖHNE“ Regie: Ersan Mondtag
Premiere: 12. April 2014

Olga Bach schrieb die Geschichte von Kaspar Hauser als Auftragswerk für das Theater Basel als künstliche Familiengeschichte, 1940 bis 2018, neu. Die Uraufführung des vieraktigen Werkes in der Regie von Ersan Mondtag im Schauspielhaus Basel fand am 12. April 2018 statt.

Kaspar Hauser zeichnet sich vorerst einmal durch seine epische Länge von vier Stunden aus. Der Regisseur zerdehnt mit seiner Arbeit Handlung und Text. Er erschwert dadurch das Verständnis für die Geschichte, welche erzählt wird, oder werden sollte! Am Premierenabend wurden die Stärken und Schwächen Mondtags klar: Seine Figurenzeichnung ist nicht scharf umrissen. Dazu verzichtet er auf eine leicht nachvollziehbare Handlung zugunsten eines in seinen Augen „ästhetischen Kosmos“!

Ganz hervorragend war die schauspielerische Leistung der Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne.
Dies sind: Carina Braunschmidt, Benny Claessens, Elias Eilinghoff, Michael Gempert, Vincent Glander, Urs Peter Halter Cathrin Störmer und Thiemo Strutzenberger. Sie meisterten unter der hervorragenden Personenführung Mondtags die darstellerisch und sprachlich schwierigen Rollen meisterhaft.

Die Kostüme wurden von Mondtag selbst entworfen. Sie entbehren meiner Meinung jeglicher Ästhetik, sind im Gegenteil für meinen Geschmack hässlich und abstossend. Möglich wäre auch, dass Ersan Mondtag einen Gegenpol zum modernen Schönheitsfimmel schaffen wollte. Die SchauspielerInnen erinnern in den Kostümen, welche alle nackte Menschen mit Hängebäuchen und verschrumpelten Genitalien darstellen, an Gruselfilme. Nun: Über Geschmack lässt sich streiten!

Nach zwei Stunden epischer Länge war Pause und ich auch dem Heimweg.

Peter Heuberger Basel

 

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