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BASEL: CHOWANSCHTSCHINA

08.11.2015 | Oper

Basel:“CHOWANSCHTSCHINA“  Aufführung vom 6. November 2015

kvd
Vladimir Matorin, Chor und Extrachor Theater Basel. © Simon Hallström  

Auch die vierte Aufführung von Chowanschtschina des Theater Basel wurde von den zahlreichen Zuschauern mit begeistertem Applaus belohnt. Dem Chor und dem Extrachor Theater Basel, geleitet von Henryk Polus gehört eine spezielle Erwähnung. Mit einer sehr langen Bühnenpräsenz in immer wieder anderen Bildern darf die körperliche Arbeit ebenso wie die Gesangs-Leistung nicht unterschätzt werden.

Hervorragend, wie auch schon in den Premierenberichten erwähnt, der Russe Vladimir Matorin als Iwan Chowanski, agil und körperbetont wie gewohnt, sicher in Diktion und Intonation der Tenor Rolf Romei als Andrei Chowanski, subtil und präzise in ihrer Diktion Jordanka Milkova als Marfa. Interessant die Interpretation der Tasmanin Bryony Dwyer als Susanna. Der russische Bass Dmitry Ulyanov gab einen stimmlich und darstellerisch überragenden Dossifei. Das Ensemble-mitglied, der Tenor Karl-Heinz Brandt überzeugte als Schreiber wie es das Basler Publikum  gewohnt ist.

Das Dirigat des Ukrainers Kirill Karabits war sehr kontrolliert, sehr präzise. Für meinen Gusto fehlte ein oft, in den lyrischen Passagen, ein wenig die italianita, die Emotion. Das Symphonieorchester Basel (SOB) war spielte hervorragend die fordernde Komposition von Modest Mussorgski.

Die Personenführung des Regisseurs Vasily Barkhatov war zielführend und präzise, dies gilt auch für die personalintensiven, für den Ablauf wichtigen Massen-Szenen mit Chor, Extrachor und Statisten.

Das sehr aufwendige Bühnenbild wurde von Zinovy Margolin entworfen. Für mich fraglich ist die mehrfache Änderung des Handlungsortes, welche bedingt durch relativ aufwändige, sehr gut hörbare Umbauten, einen Bruch im musikalischen Ablauf erfordert. Die Oper ist durchkomponiert und es braucht meines Erachtens nur geringe Änderungen um unterschiedliche Handlungs-orte anzudeuten.

Ein Besuch von Chowantschina lohnt sich. Zuschauerinnen und Zuschauer gehen bereichert nach Hause, weil die Thematik zeitlos und zeitnah ist.

Peter Heuberger Basel

 

 

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