Die Zauberflöte – so wie sich’s gehört. Premiere am 12. 12. 2015 an der Bühne Baden
Der Vogelfänger „schießt den Vogel ab“!
Mit großem Jubel wurde am 12. Dezember die Premiere der Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ an der Bühne Baden zum Erfolg getragen. Ganz der wunderbaren Musik von Wolfgang Amadeus Mozart und den Worten von Emanuel Schikaneder verpflichtet, gelang dem Intendanten Sebastian Reinthaller eine rundum gelungene Inszenierung, die exemplarisch den Neuerungen des werkverstörenden Regietheaters die Stirn bietet. In Baden kann man noch getrost ins Theater gehen.
Hier erblüht die Musik aus Mozarts Feder vom vorbildlich durch das Dirigat von Franz Josef Breznik geleiteten Orchester, es wirkt der Text unverfälscht in beeindruckend schlichten und doch so sehr wandlungsfähigen Bühnenbild von Manfred Waba, der auch für die imposanten Kostüme verantwortlich zeichnet. Im Vordergrund stehen die erstklassigen Sänger, allen voran Tamino Andrzej Lampert mit strahlendem Tenor und die entzückende Inga Lisa Lehr als Pamina. Katharina Melnikova gibt eine bis in die höchsten Höhen präzise intonierende Königin der Nacht, Symon Chojnacki ist trotz seiner Jugend ein rundum beeindruckender Sarastro. Einer der Höhepunkte: Beppo Binder als dämonischer Monostatos sowie Morten Franz Larsen als an Wortdeutlichkeit und Bühnenpräsenz nicht zu übertreffender Sprecher/Priester.
Publikumsliebling Nummer Eins an diesem bejubelten Premierenabend ist allerdings Christoph Filler als Papageno. Mit seiner klug geführten, ausdrucksstarken Baritonstimme vermag er sowohl die Herzen des Publikums zu erobern, als auch scheinbar mühelos die Herausforderungen der Komposition zum Glänzen zu bringen. Dem sympathischen jungen Künstler, der auch durch seine witzigen Textpassagen bestach, steht sicherlich eine große Karriere bevor. Kongenial an seiner Seite glänzte Kerstin Grotrian als humorvolle Pamina, sowie das restliche, durchwegs tadellos singende und agierende Ensemble.
Fazit: Wer auf Nummer Sicher gehen will, der schenkt seinen Lieben heuer zu Weihnachten eine Eintrittskarte für die Zauberflöte an der Bühne Baden.
Sebastian Kranner