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ASTANA/ KASACHSTAN : NOCH 112 TAGE BIS ZUR EXPO 2017

ASTANA/ KASACHSTAN : NOCH 112 TAGE BIS ZUR EXPO 2017

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Modellfoto: Copyright: Expo

 Das 25jährige Jubiläum ihrer Unabhängigkeit von der Sowjetunion feiert die Republik Kasachstan mit einem gigantischen Grossevent : der EXPO 2017. Die Weltausstellung wird vom 10. Juni bis 10. September in der neuen, „künstlichen“ Hauptstadt Astana stattfinden.

Ein Baustellenbesuch 112 Tage vor der Eröffnung zeigt große Fortschritte.

Bei der letzten Expo in Mailand 2015 konnten sich die Archistars für die Länderpavillons mit ihren bizarren Phantasien und (für die Veröffentlichung in Architekturfachzeitschriften gedachten) ambitionierten Projekten noch voll und ungeniert austoben.

In Kasachstan hat man einen anderen Weg gewählt. In Astana wird die gesamte Ausstellunganlage von den lokalen Autoritäten errichtet und nach Fertigstellung den teilnehmenden 112 Nationen und 18 internationalen Organisationen übergeben.

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Modellfoto: Copyright: Expo

Im Mittelpunkt des 24 ha großem Geländes zwischen Flughafen und Stadtzentrum steht der riesige, kugelförmige Kazakhstan National Pavilion („Sphere“). Vier Themenpavillons, ein Kunst- und Kulturkomplex sowie vierzehn internationale Pavillons mit je vier bis fünf Länderbeteiligungen sind herum angeordnet.

Die Anordnung der Gebäude ähnelt der Form einer Turbine. Dieses Design-Element symbolisiert eine Wasser- oder auch Windturbine, womit auf zwei erneuerbare Energiequellen verwiesen wird.

Denn die EXPO 2017 wird – erstaunlich genug für einen der grössten Erdgas – und Erdölproduzenten der Welt – unter dem Motto : Future Energy (sprich: erneuerbare Energien) stehen.

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Modellfoto: Copyright: Expo

Aber das ist der erklärte Wille des Ersten Präsidenten der Republik, Nursultan Nazarbayev: “ Man kennt Kasachstan als Land mit großen Energievorkommen, als Land mit dem Uranabbau, als Exportland für Weizen und als Land mit umfangreichen Bodenschätzen. Nun soll ein neues Land gezeigt werden, welches zukunftsorientiert ist.“

Besonders dieser Aspekt hat zum Beispiel die Staaten der Pazifischen Allianz (Chile, Mexiko, Peru, Kolumbien und Barbados), dazu motiviert, sich an der Ausstellung zu beteiligen. In diesen Ländern werden Möglichkeiten der breiten Anwendung von erneuerbaren Energiequellen aktiv erforscht. Zum Beispiel in Chile, wo immer häufiger auf die Sonnen- und Windenergie zurückgegriffen wird. Oder in Peru, wo sich ungeachtet des großen Potenzials an Wasserkraftreserven, Erdgasvorkommen und Gaskondensat, die Sonnen- und Windenergie sowie die Erdwärme verstärkt entwickelt wird. Kolumbien hat bereits ein eigenes Solarfahrzeug hergestellt und verfügt über ein großes Potenzial für die Entwicklung von weiteren Alternativen in diesem Bereich. México ist eines der größten Erdölländer, das trotzdem aktiv nach neuen Energiequellen sucht. Und  Costa Ricaverwendet sogar schon bis zu 90 % der Energie aus alternativen Energiequellen.

Österreich wird natürlich auch mit einem, 900 m2 großen, Pavillon vertreten sein, der laut Konzept der Gestalter den Besuchern ein sehr ungewöhnliches Erlebnis verspricht: „Wir thematisieren das Energiepotential des Menschen in spielerischer Form. Mit Augenzwinkern kommt ausschließlich menschliche Muskelkraft als Energielieferant zum Einsatz.Die Besucher treten, drücken, schaukeln, ziehen, strampeln und betreiben verschiedenste poetische, lustige, leuchtende, didaktische, klingende Geräte. Je mehr gemeinsame Aktion, desto mehr vibriert Österreich.

Mit Hirn, Herz und Muskelkraft wird die Ausstellung partizipativ mit Energie versorgt. So entsteht ein fröhliches, ideenreiches, aktives Österreich-Bild!”  

 Die Veranstalter erwarten für die dreimonatige Expo-Dauer über drei Millionen Besucher. Zur Förderung des Tourismus hat man seit Jahresbeginn sogar die Visafreiheit für Kasachstan eingeführt.

Und die aus dem Geiste der Utopie der Aufklärung entstandene, „ideale Stadt“ Astana ist, zusätzlich zur Attraktion der Weltaustellung, schon aufgrund ihrer vielen Architekturjuwelen auf alle Fälle einen Besuch wert.

Man darf also gespannt sein…

 Robert Quitta, Astana

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Baustellenfoto. Foto: Robert Quitta

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Baustellenfoto. Foto: Robert Quitta