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AMSTETTEN/ Eishalle: DER KLEINE HORRORLADEN – ein Musical-Hit

19.07.2012 | KRITIKEN, Oper

Amstetten- Eishalle: MUSICAL-HIT MIT DEM „KLEINEN HORRORLADEN“(18.7.2012)

Am Ende gab es „standing ovations“, Jubel wie bei einem Rock-Konzert und rundum glückliche Gesichter der Mitwirkenden: Amstetten hat sich – nach einjähriger Regenerationspause –als Musical-Standort behauptet. Und das Ronacher in Wien sollte sich die Produktion mit Werner Sobotka (Regie) und dem diesmal schüchternen, introvertierten Parade-Inder Ramesh Nair (u.a. Dancing Star) in der Hauptrolle durchaus ansehen!

Was löste so viel Zustimmung aus? Ein Broadway-Hit aus den 80er Jahren. Unter dem Titel „Der kleine Horroladen“ war damals von Howard Ashman und Alan Menken in New York ein skurriles Musical über eine fleischfressende Pflanze zum Erfolg geführt worden. Der Komponist –Oscar und Grammy-beladen – hat u.a. die Musik zu Sister Act kreiert, der Text-Autor schrieb nicht zuletzt für den Glöckner von Notre Dame oder Christmas Carol Die Handlung gleicht einem modernen Broadway-Märchen: der erfolglose Blumenverkäufer Seymour Krelbourne – köstlich gespielt von Ramesh Nair -züchtet eine neue exotische Pflanze und macht zunächst den Blumenshop von Mr. Mushnik zur Sensation. Doch der Kaufpreis für den Erfolg ist groß: die Pflanze, die sogar reden kann, fordert „Menschenfleisch“. Als erster muss ein sadistischer Zahnarzt – köstlich parodiert als Supermacho durch Mad Schuh – dran glauben; dann opfert der gutmütige „looser“ den alten Firmenbesitzer (sympatisch Martin Berger) und zuletzt stirbt rechtzeitig Audrey, die nette, etwas verklemmte kranke Kollegin, die von Wenonah Wildblood sehr einfühlsam porträtiert wird. Am Ende tötet er dennoch das Monster und kommt dabei selbst ums Leben. Aber ein globales Unheil wird dadurch verhindert..

Die Musik ist typische 80er Jahre, flott und zeitweise lyrisch. Neben den Hauptdarstellern begeistern ein köstliches Damen-Trio (Linda Geider, Maike Katrin Merkel sowie Ariana Schirasi-Fard) sowie ein männliches Pandant (Sebastian Brandmeier, Stefan Konrad und Christian Petru ). Stimmungsvoll ist auch die Ausstattung von Roswitha Wilding-Meisel.Toll auch die Choreographie, für die Ramesh Nair verantwortlich zeichnet.

Die musikalische Realisierung (Bandleitung Christian Frank) ist voll Leidenschaft und Drive. Amstetten sollte diesen Weg fortsetzen dürfen.

Peter Dusek

 

 

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