Dem Beschluss am 27. Februar 1997 ging eine heftig geführte Diskussion voran. Der damalige Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) sprach von „Anachronismus“, also einer zeitlichen Überholtheit. Madeleine Petrovic, die damalige Klubobfrau der Grünen, schloss auf eine Angst vor Frauen als Konkurrentinnen im „Männerbund“. Auch Bundeskanzler Viktor Klima (SPÖ) appellierte, „dass es ein kreatives Potenzial auch in der anderen Hälfte der Menschheit“ gäbe.
Erste Philharmonikerin vor 25 Jahren
Vor genau 25 Jahren haben die Wiener Philharmoniker nach zunehmendem öffentlichen Druck die Harfenistin Anna Lelkes als erste Frau in ihrer damals über 150-jährigen Geschichte aufgenommen. Bis 2006 blieb Lelkes allerdings die einzige Philharmonikerin.
https://wien.orf.at/stories/3144171/
Als die Wiener Philharmoniker ihre weibliche Seite entdeckten
Am 27. Februar 1997 fällte das Orchester den Beschluss, sein Dasein als reiner Männerhaushalt zu beenden. Allerdings: Auch 2022 ist der Frauenanteil noch ausbaufähig.
DiePresse.com
Künstleragentur trennt sich von Valery Gergiev
Die Künstleragentur Felsner Artists hat sich von Valery Gergiev getrennt. Er habe den russischen Dirigenten am Sonntag darüber informiert, dass dieser nicht mehr zu ihren Klienten zähle, teilte Agentur-Chef Marcus Felsner mit
Musik.heute.at
Putins Künstler: Valery Gergiev und Anna Netrebko geraten unter Druck
München und Mailand stellen dem Putin-Protégé Gergiev Ultimaten: Der Dirigent soll sich eindeutig gegen den russischen Angriffskrieg positionieren. Auch die Starsopranistin Anna Netrebko gerät wegen ihrer Parteinahme für Putins Politik in die Kritik. Andere russische Künstler wenden sich unterdessen klar gegen den Krieg.
Neue Zürcher Zeitung
Opernstar Anna Netrebko: „Künstler nicht unter Druck setzen“
Nach längerem Nachdenken bricht die russische Sopranistin ihr Schweigen: Sie sei gegen den Krieg, so die von Putin hofierte Sängerin, wolle aber auch nicht gezwungen werden, politisch Stellung zu beziehen. Auch andere Klassikstars sind im Zwiespalt.
BR-Klassik.de
Liebe Anna Netrebko, Sie laufen mit Ihrer Forderung bei mir offene Türen ein. Allerdings gaben Sie sich in der Vergangenheit durchaus mitteilungsfreudig, was Politik betrifft. Ihr Ehepartner hat sich meines Wissens da eher rausgehalten. Künstler sollten keine politischen Bekenntnisse abgeben, auch keine Wahlempfehlungen. Sie dürfen sich dann nämlich nicht wundern, wenn ihnen gegenüber Vorbehalt geübt werden und sie gar nicht wissen, woher diese kommen. Es soll Entscheidungsträger geben, die genaue Aufzeichnungen über solche Politbezeugungen führen, um diese bei Bedarf als Grundlage für ihre Entscheidung heranziehen heranziehen.
„Musik bringt die Welt zusammen.
Dies ist die Botschaft, die die ukrainische Sopranin #LiudmylaMonastyrska und die russische Mezzosopranin #EkaterinaGubanova von der Bühne von #TeatroSanCarlo mit ihrer Umarmung am Ende der letzten Wiederholung von #Aida gestartet haben.
Eine symbolische, aber äußerst bedeutungsvolle Geste, durch die die beiden Künstler eine Botschaft des #Friedens senden wollten, der wir uns alle vom Theater anschließen.“
Neapel
Ekaterina Gubanova & Liudmyla Monastyrska Send Message of Peace at Teatro San Carlo
operawire.com
BIEL/ Solothurn: MAZEPPA. Tschaikowskis Oper über den ukrainischen Nationalhelden. Premiere
Ein Abend, den man so schnell nicht vergessen wird
Foto © Jan Krobot
Manchmal fehlen die Worte und stärker als Worte sind manchmal Bilder. So war an diesem besonderen Abend das Stadttheater Biel in den ukrainischen Nationalfarben, dem Blau des Himmels über dem Gelb der Kornfelder, beleuchtet. Besonders war der Abend, denn im Sinfonieorchester Biel Solothurn spielen mehrere Musiker aus der Ukraine und Premiere hatte nicht irgendeine Oper, sondern «Mazeppa» (Orchesterbearbeitung Francis Griffin) Tschaikowskys Vertonung von Puschkins Drama «Poltawa» über den ukrainischen Nationalhelden Iwan Mazeppa, der vor über 300 Jahren versuchte, die Ukraine von der russischen Besatzung zu befreien…
Zum Premierenbericht von Jan Krobot
New York: “Don Carlo’ or “Don Carlos’? Verdi Comes to the Met in French
TheNewYorkTimes.com
„Konzertgänger in Berlin“:Deconquista!
Accademia del Piacere beim Barock-Festival in der Philharmonie
https://hundert11.net/deconquista/
Staatsoper Berlin: Die Sache Makropulos mit Marlis Petersen und Simon Rattle
Dass Janáčeks als schwierig geltende Oper Die Sache Makropulos ziemlich witzig sein kann, zeigt die detailgenaue, Surreales und Milieu intelligent mischende Neu-Inszenierung von Claus Guth. Simon Rattle leitet das rätselhafte Spätwerk als drängenden Musikstrom. Als Emilia Marty brilliert Marlis Petersen. Auch weitere Haupt- und die Nebenrollen sind adäquat besetzt.
konzertkritikopernkritikberlin/a.schlatz
WIENER STAATSOPER: Samstag Uraufführung von Andri Joël Harison (Mahler-Saal)
Am Samstag, den 5. März 2022, um 15 Uhr im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper
Es werden die ersten drei Lieder aus seinem Liederzyklus „Die Weisen einer Liebenden“ nach eigenen Gedichten in der Fassung für Klavier unter seiner Leitung am Klavier uraufgeführt. Auch die Fassung für Orchester ist bereits in Entstehung. Die Lieder werden von der Sopranistin Anna Nekhames im Rahmen des Studiokonzerts des Opernstudios der Wiener Staatsoper, wo Harison seit 2020 als Pianist und Korrepetitor tätig ist, gesungen.
Weitere Informationen über die Lieder finden Sie unter:
https://www.andrijoelharison.com/concerts
Karten sind an der Tageskasse der Wiener Staatsoper (Eingang am Herbert von Karajan-Platz) oder online unter folgendem Link erhältlich:
https://www.wiener-staatsoper.at/spielplan-kartenkauf/detail/event/994205015-studiokonzert-3/
Andri Joël Harison. Foto: Thomas Pechhacker
Waldemar Kamer aus Paris schickt uns in Ermangelung von Opernkritiken aus Frankreich ein „Bonbon aus Wien“
Irgendwann wurden auch mir diese ganzen Corona Geschichten zu viel : findet die Vorstellung statt oder nicht ? Mit Orchester oder vielleicht mit Tonband (sic an der Pariser Oper) ? Wer wird dann wirklich heute Abend singen ? Und vor allem immer und überall diese Masken : Als ich im Palais Garnier sogar einen Solisten (sonst hat nur der Chor Masken), alleine auf der Bühne die Figaro-Arie mit Maske singen sah & hörte, wäre ich am liebsten aufgestanden und rausgegangen. Ich bat die Oper um eine Stellungnahme und bekam zu hören, dass er zwar Corona-negativ sei (sonst wäre er gar nicht ins Haus gekommen), aber am Vortag noch Corona-positiv gewesen sei – und dann muss man mit Maske singen. Was kann man fairerweise noch schreiben über einen Sänger, der mit Maske singt ?
Hier als « Ausgleich » ein kleines Bonbon, das Euch hoffentlich amüsieren wird.
Ich recherchiere & schreibe seit einem Jahr an der ersten Biographie über die allererste Frau die es wagte mit einem Cello auf einem Konzertpodium zu erscheinen.
Eine tolle Frau ! Es gibt zwar vier Wikipedia-Seiten zu ihr, doch jeder schreibt ihren Namen anders. Eine verlässliche Information im Internet scheint mir diese : https://www.sophie-drinker-institut.de/cristiani-lise
Ihr erster Auftritt in Paris 1844 sorgte für Kommentar in ganz Europa, der ganz besonders in Wien sehr aufgebracht war:
6 IV 1844 [Paris Konzert bei Mme Boulanger-Kunzé am 17 III]…
..Damals hat sich ein Chefredakteur sogar bei der Künstlerin für eine Kritik eines seiner Rezensenten entschuldigt:
Handbillet an Dlle. Cristiani
Mein Fräulein!
Sie werden sich vielleicht wundern, dass in der „Wiener Zeitschrift“ Nr. 96, in dem Referate über meine „Akademie im Kärntnerthortheater“, der ebenso umsichtsvolle und geistreiche, als exakte und aufmerksame Berichterstatter den Hrn ERNST, welcher nicht mitwirkte, unter denjenigen nennt, die, wie er sagt, „alle mit Beifall überschüttet wurden“. Sie aber, die Sie wirklich mitwirkten und ungemein ausgezeichnet wurden, nicht nennt!
Wundern Sie sich nicht darüber, das gehört so zu den „petites misères de la vie“ der Kunst!…
Weiterlesen (Waldemar Kamer/Paris)
Antonov 225 zusammengeschossen
Die „Antonov 225. Foto: Helmut und Petra Huber
Heute kam die Meldung, ist wohl als bestätigt anzusehen, daß das – einmalige und nicht nur als solches ein Kulturgut zu betrachtende! – größte Flugzeug der Welt, die Antonov 225, die auf dem Flughafen Hostomel bei Kiew stationiert war, zusammengeschossen wurde. Zuletzt war sie vielfach mit großen Transporten von Labor- und Schutzgütern im Rahmen der Maßnahmen gegen Covid unterwegs. Leider nicht am 24. Februar.
Sie war auch im Oktober 2021 in Linz/Hörsching, wo wir sie fotografiert haben.
Helmut und Petra Huber
Aktuelles aus der „Neuen Zürcher Zeitung“
Russische Atomstreitkräfte in Alarmbereitschaft: Das nukleare Gleichgewicht des Schreckens bleibt trotzdem bestehen: Wladimir Putin hat am Sonntag die Atomstreitkräfte seines Landes in Alarmbereitschaft versetzt. Seither lautet die entscheidende Frage, ob Russlands Präsident dazu bereit wäre, einen Atomkrieg vom Zaun zu brechen. Doch ein direkter Schlagabtausch zwischen Russland und der Nato bleibt weiterhin unwahrscheinlich. Das hat vor allem mit der schieren Existenz von Nuklearwaffen auf beiden Seiten zu tun.
Zum Bericht
- Schwere Überschwemmungen in Australien: Sintflutartiger Regen hat die schweren Überschwemmungen im Osten Australiens weiter verschärft. Viele Menschen vor allem rund um die Stadt Lismore im Gliedstaat New South Wales seien vor den schnell steigenden Wassermassen auf die Dächer ihrer Häuser geflohen und warteten dort auf Hilfe, sagte der australische Premierminister Scott Morrison am Montag. Er sprach von einer «Krisensituation».
Zum Bericht
- Hunderte Festnahmen bei Verfassungsreferendum in Weissrussland: Beim umstrittenen Verfassungsreferendum zur Festigung der Macht des weissrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko hat es nach Angaben von Menschenrechtlern Hunderte Festnahmen gegeben. Die Menschenrechtsgruppe Wesna listete am Sonntagabend die Namen von mehr als 300 Festgenommenen auf. Auf den von den Menschenrechtlern veröffentlichten Videos ist zu sehen, wie Menschen von Polizisten abgeführt wurden und grössere Gruppen demonstrierten.
Zum Bericht
- Asiens Börsen starten nach Sanktionspaket gegen Russland uneinheitlich: Die globale Börsenwoche startete in Tokio mit einer positiven Überraschung im Ukraine-Krieg. Die Anleger vermieden einen Ausverkauf, den viele Analysten nach dem teilweisen Ausschluss von russischen Banken vom Swift-System und anderen Finanzsanktionen durch die USA und die EU befürchtet hatten. Ein Grund für die Resilienz ist, dass die Sanktionen eine Tür für Öl- und Gaslieferungen offenlassen. Der Rubel gerät allerdings dennoch unter Druck, und die Ölpreise steigen.
Zum Bericht
FC Liverpool gewinnt englischen Ligacup: Der Verein konnte sich die Trophäe zum insgesamt neunten Mal in seiner Geschichte sichern. Der Final zwischen Liverpool und Chelsea im Londoner Wembley stand nach Verlängerung 0:0. Im Penaltyschiessen trafen die ersten insgesamt 21 Schützen allesamt. Als 22. scheiterte schliesslich Chelseas spanischer Goalie Kepa Arrizabalaga.
Zu den neusten Entwicklungen im Sport
Roman Abramowitsch gibt Leitung des FC Chelsea ab
Der Schritt soll den Londoner Champions-League-Sieger offenbar vor Sanktionsfolgen schützen. Der russische Oligarch bleibt aber Eigentümer des Klubs.
Handelsblatt.com
Österreich
Tiroler Gemeinderatswahlen: Platters Heimatgemeinde nun rot
MFG errreicht 64 Gemeinderatsmandate
In 273 der 277 Tiroler Gemeinden fanden am Sonntag Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt. Die eine oder andere Überraschung gab es. So wurde etwa Österreichs erster NEOS-Bürgermeister Markus Moser in Mils bei Imst abgewählt. In Günther Platters Heimatgemeinde Zams wird künftig ein Sozialdemokrat „regieren“, die MFG erreichte in 47 Gemeinden 64 Mandate. In 31 Gemeinden kommt es in zwei Wochen zu Bürgermeister-Stichwahlen – unter anderem in den Bezirkshauptstädten Imst, Kufstein, Schwaz. Der Liveticker zum Nachlesen.
https://www.krone.at/2637132
A.C.