Salzburger Festspiele: Präsidentschaftsjob ausgeschrieben
Der Anfang vom Ende einer langen Ära: Das Kuratorium startet die Suche nach einer Person, die auf Helga Rabl-Stadler folgt
…Das politisch besetzte Kuratorium der Salzburger Festspiele veröffentlicht am 25. September die Ausschreibung des Präsidentschaftsamtes – im „Amtsblatt“ der „Wiener Zeitung“ sowie in anderen nationalen wie internationalen Medien. Die Ausschreibungsfrist läuft bis 1. November. Im Ausschreibungstext heißt es, dass die zukünftige Stelleninhaberin bzw. der zukünftige Stelleninhaber „umfassende Kenntnisse des Kulturlebens, ein Grundverständnis für die künstlerische Leitung /Intendanz sowie die kaufmännischen Agenden mitzubringen“ habe.
Kurier.at
Natürlich müssen die aussichtsreichsten Bewerber bestens und vor allem strategisch richtig vernetzt sein – und ein Salzburg-Bezug wäre auch nicht von Nachteil. Angeblich soll auch ORF-Chef Wrabetz – entgegen seiner Ankündigung – Interesse signalisiert, nach neuesten Infos aber wieder zurückgezogen haben. Salzburg-Bezug hätte die Ministerin Karoline Edtstadler (in Salzburg 1981 geboren), über deren perfekte Vernetzung wohl nicht diskutiert werden muss.
Heinrich Schramm-Schiessl hat wieder erfolgreich recherchiert, diesmal über den Salzburg-Bezug der Festspielpräsidenten: Es steht zwar nirgends, aber seit 1945 waren mit Ausnahme von Heinrich Puthon (1945-1961) und Albert Moser (1983-1991) – beide interessanterweise geborene Grazer – alle Präsidenten geborene Salzburger.
WIEN/ Staatsoper: Einführungsmatinee zu „Il barbiere di Siviglia“ ist online (etwa 1’3o h)
In der Einführungsmatinee von Il barbiere di Siviglia wird die Neuproduktion vorgestellt, Künstlerinnen und Künstler erzählen über ihre Zugänge zu den Rollen und zum Werk, musikalische Beiträge und Filmausschnitte ergänzen die Gespräche und Diskussionen
Die Premiere am 28. September 2021 wird ab 19.00 Uhr live auf Radio Ö1 übertragen, am 9. Oktober 2021 wird die Neuproduktion um 20.15 Uhr im Hauptabendprogramm in ORF 2 gesendet.
ARTE strahlt den neuen Barbiere am 28. November 2021 aus und bietet ab diesem Tag einen Stream auf der Online-Plattform ARTE Concert an.
HEUTE PREMIERE IN LINZ: LA BOHÈME
NEUES AUS PARIS
Foto: Elisa Haberer
Unser Redakteur Waldemar Kamer berichtet:
Der neue GMD Gustavo Duhamel dirigierte als Einstand das jährliche Défilé du Ballet (sehr vornehm, aber musikalisch nicht interessant) und als erste Neu-Inszenierung ging gestern « Oedipe » von Georges Enesco in Première, mit Schwerpunkt « Traumaverarbeitung » – was man in der lädierten Oper sehr persönlich nehmen kann.
Ich schreibe aber lieber über POSITIVES, so werde ich wahrscheinlich über das erste Operndirigat von Dudamel im November berichten : Turandot, NI von Robert Wilson
Davor gibt es im Oktober eine WA Holländer mit Thomas Konieczny , Ricarda Merbeth und Günther Groissböck
Hier zwei (etwas verhaltenen) Rezensionen des Oedipe-Premierenabends gestern :
The New York Times : https://www.nytimes.com/2021/09/16/arts/music/wajdi-mouawad-oedipe-paris-opera.html
Eine gute Pariser Internetopernzeitung : Actualités – Ôlyrix : https://www.olyrix.com/articles/production/5099/oedipe-georges-enesco-enescu-sophocle-opera-paris-bastille-avis-critique-compte-rendu-article-chronique-2021-ingo-metzmacher-wajdi-mouawad-christopher-maltman-clementine-margaine
Ekaterina Gubanova. Foto: Elisa Haberer
Waldemar Kamer. Zitat Ende
Paris/Opera Bastille
„Oedipe“ von George Enescu in Paris. Was der Kostümfundus so alles hergibt
In unseren Breiten kennt man Wajdi Mouawad vor allem als Dramatiker. Der im Libanon geborene Künstler setzt sich auf überaus poetische Weise mit den Fragen unserer Zeit auseinander, oft spielt dabei die andauernde Krisensituation seines Heimatlandes eine große Rolle. Wobei sich Mouawad inzwischen sicher mehr als Franzose fühlt, er leitet sehr erfolgreich das renommierte Pariser Théâtre national de la Colline. Jetzt hat Mouawad für die Opéra Bastille die Oper „Oedipe“ von George Enescu inszeniert. Eine Premierenkritik von Jörn Florian Fuchs.
BR-Klassik.de
Günther Groissböck feierte seinen 45er gestern in Paris (Probe mit dem Herrenchor für „Der fliegende Holländer“/ Daland) (7. Oktober bis 6. November)
Dirigent: Hannu Lintu
Inszenierung: Willy Decker
Daland: Günther Groissböck
Senta: Ricarda Merbeth
Mary: Agnes Zwierko
Erik: Michael Weinius
Steuermann: Thomas Atkins
Holländer: Tomasz Konieczny
Linz/ Brucknerhaus
Waltraud Meier und Günther Groissböck in Linz: Große Stimmen
Schon in der Ballade „Der Sänger“ zeigt sich Groissböcks außergewöhnliche Fähigkeit zur stimmlichen Textausdeutung, mit kraftvoll-vitaler musikalischer Gestik lässt er die poetischen Bilder sprechen. Antonio Pappano kennt man vornehmlich als Dirigent, hier zeigt er sich von seiner pianistisch kompetenten Seite
https://magazin.klassik.com/konzerte/reviews.cfm?task=review&PID=7663
Wie Günther Groissböck den Superlativ gesprengt hat
Triumphaler Liederabend des Bass-Weltstars mit Mezzo Waltraud Meier und Antonio Pappano am Klavier.
Oberösterreichische Nachrichten
FILM ÜBER BAYREUTH IN DEN KINOS – ab 28. Oktober
Die Bayreuther Festspiele sind in jedem Jahr das Musikereignis in Deutschland schlechthin! Die ersten fanden 1876 statt. Erste Wahl war Bayreuth nicht, als Richard Wagner 1850 seine Festspielidee skizzierte…. Wie kann es sein, dass das Festspielhaus in der fränkischen Provinz jeden Sommer zum Mekka für Wagnerianer aus der ganzen Welt wird?
In seinem neuen Kinodokumentarfilm – WAGNER, BAYREUTH UND DER REST DER WELT geht der renommierte Regisseur, Musikjournalist und Publizist Axel Brüggemann (u.a. „Der Heilige und der Papst“ / ZDF, „Epochen der Musikgeschichte / arte, „Bayreuth die Show“ / Sky) auf Spurensuche. FILMWELT bringt den Film am 28. Oktober 2021 bundesweit in die Kinos…
Mehr darüber in den Infos des Tages von gestern
3 SAT HEUTE Eröffnungskonzert Tonhalle Zürich 20,15 bis 22 h
Nach vier Jahren umfangreicher Renovierungsarbeiten, wird die Tonhalle Zürich, eines der beeindruckendsten Konzerthäuser Europas, feierlich wiedereröffnet.
Heute abend überträgt 3-sat aus der Tonhalle Zürich das Eröffnungskonzert mit Mahler III
Nürnberg: Staatsintendant im Interview
Jens-Daniel Herzog will die Opernhaus-Sanierung in Nürnberg, auch wenn sie sehr teuer wird
Nordbayern.de
Das wollen alle, die nicht selbst bezahlen müssen!
Tanztheaterstück „MYTHOS. The Beginning of the End of the Story.“ von Nadja Puttner/Unicorn Art
07. – 09. Oktober 2021 in der TheaterArche, 1060 Wien.
Copyright: Martina Stapf
Penelope, die Geschichten webt. Odysseus, der das Blaue vom Himmel erzählt. Verbunden in Liebe und durch ihre gemeinsame Fähigkeit, die Wirklichkeit zu formen. Getrennt durch Krieg und Irrfahrt. Nach 20 Jahren kehrt Odysseus nach Hause zurück. Der Anfang von Ende der Geschichte?
Infos & Tickets: www.unicornart.at
WIEN / Freie Bühne Wieden: : EINE ROSE FÜR JULIETTE GRÉCO
Schauspiel von Michaela Ehrenstein und René Rumpold
Premiere: 9. September 2021, besucht wurde die Vorstellung vom 24. September 2021
Juliette Gréco (1927 – 2020) war Sängerin und eine zeitlang Filmschauspielerin, vor allem aber war sie eine „Marke“: Die „schwarze Muse“ des französischen Existenzialismus, schwarz gekleidet, lange schwarze Haare mit Stirnfransen, ausdrucksvolles Spiel der Hände, gleicherweise dramatisch und mysteriös wirkend. So stand sie bis ins hohe Alter auf der Bühne. Im Vorjahr ist sie 93jährig verstorben.
In der Freien Bühne Wieden setzen sich nun Direktorin Michaela Ehrenstein und Schauspieler / Sänger / Autor René Rumpold als Autoren-Duo auf ihre Spuren, zudem als Interpreten des Abends, er als Erzähler ihrer Geschichte, sie als Gréco, hauptsächlich singend, Details aus dem Leben anspielend.
Es war nach dem Tod des geliebten Großvaters eine unglückliche Jugend, in der sie vergebens um die Aufmerksamkeit und Zuneigung der Mutter kämpfte, es waren schwere Jahre im Krieg, als ihre Mutter, ihre Schwester und sie dem Widerstand angehörten und nur durch Glück die Nazi-Okkupation überlebten…
Zum Bericht von Renate Wagner
Wien/Kammerspiele: Peymann inszeniert Ionesco
Claus Peymann inszeniert Eugène Ionescos Einakter „Der König stirbt“ in den Wiener Kammerspielen. Dieser Umstand erscheint auf den ersten Blick so absurd wie das Stück, doch der legendäre ehemalige Burgtheaterdirektor hat offenbar Gefallen am Theater in der Josefstadt und seiner kleinen Nebenspielstätte in der Wiener Innenstadt gefunden und ist in diesem Herbst auch selbst auf der Bühne zu erleben.
https://oe1.orf.at/artikel/688013/Peymann-inszeniert-Ionesco
Claus Peymann: „Der Tod ist das einzige Thema des Lebens“
Claus Peymann über den Ausgang der Bundestagswahl, was im Gegenwartstheater schiefläuft und seine letzte Ruhestätte.
WienerZeitung
Aktuelles aus der „Neuen Zürcher Zeitung
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Deutschland-Wahl: Was vom grünen Aufbruch bleibt
Sie konnten bereits auf das Kanzleramt hoffen, doch dann ging es bergab. Für die Grünen lief der Wahlkampf alles andere als ideal. Auf eine Regierungsbeteiligung können sie dennoch hoffen.
Tagesschau.de
Greta Thunberg bezeichnet Deutschland als „Klima-Schurken“
Die Gründerin von Fridays for Future spricht zu Tausenden Menschen vor dem Reichstagsgebäude in Berlin. Deutschland wirft sie vor, weltweit der viertgrößte CO2-Emittent zu sein.
Frankfurter Allgemeine
Was die Österreicher betrifft, so ist denen die ÖKO-Steuer kein großes Anliegen, die halten es eher mit „Zuerst kommt das Vergnügen, dann lange nichts“. Über den Klimaschutz wird viel geredet – so viel, dass man gar keine Zeit hat, etwas dafür zu tun. Was sollen wir uns also wünschen? Heilige Greta, demonstriere für uns? Besser doch nicht, denn hinter Greta steht eine Riesenfirma mit gewaltigen finanziellen Interessen.
Und da ich meine Quelle offenbar offenlegen muss (Angriffe im Forum einer Frau Klara B. von der Thunberg-Bewegung), die „Umfrage der Woche“ eines der anerkanntesten Meinungsforschungsinstitute. Die Umfrage ist 2 Tage (!) alt
Bloß ein Drittel der Österreicher sind für mehr Engagement beim Umweltschutz. Das ist aber trotzdem immerhin ein ernstzunehmender Prozentsatz, wenngleich weit unter den kolportierten Meinungen. Aber der Hammer kommt bei der Frage nach der Einführung einer ÖKO-Steuer, ohne die ein erweiterter Umweltschutz natürlich nicht möglich ist. Da bröckeln von den 34 % Prozent gleich mal 24 % ab, weil ihnen das Geld kostet. So wird es sicher nicht gehen!
Ich wünsche allen einen schönen Tag!
A.C.