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18. JUNI 2024 – Dienstag

18.06.2024 | Tageskommentar

Münchner Farce: Nun doch Vertragsverlängerung für Serge Dorny und Vladimir Jurowski

Ein Konzept war offenbar Fehlanzeige, der Bayerische Kunstminister hat entweder willkürlich oder ungeschickt reagiert. Zu seinem Glück stehen die von ihm „Demontierten“ trotzdem weiterhin zur Verfügung – was eigentlich Selbstverleugnung voraussetzt!

Leserin Waltraud B. ist gewöhnlich gut informiert und kann auch analysieren: Meine Meinung: Blume wollte Ersatz für Dorny, hat den oder die Wunschkandidaten aber nicht anmieren können, den Scherbenhaufen zu übernehmen. So steht zum Ensetzen der Münchner ein weitere Periode des verhinderten Salzburg-Intendanten ins Haus Wird da vielleicht die Hoffnung genährt, dass man ihn dann doch vorzeitig los wird, weil seine „Erfolgsbilanz“ nach unten zeigt? Neue Aufpasser weisen darauf hin.

Unter disen Vorzeichen ist es Jurowski nicht zu verdenken, dass er mittels einer Übergangszeit neue Aufgaben sucht. Dass sich kein einigermaßen interessanter Dirigent als direkter Nachfolger fand, scheint verständlich.
Die BSO wird erst nach einem tiefen Tal wieder die Chance haben, die Höhen der Ära Bachler/Petrenko zu erreichen; das wird viele Jahre dauern... (Zitat Ende)

Dem widerspricht Leser Franz Gernhardt entschieden: Nehmen Sie mir es nicht übel, aber Waltraud B. ist wahrlich keine Kronzeugin für den Zustand der Bayerischen Staatsoper. Es mag richtig sein, dass viele Münchner Opernfreunde Kirill Petrenko nachtrauern (auch wenn Jurowski als Dirigent, nicht als GMD, gute Arbeit ableistet). Allerdings trauern viele Fans insbesondere den Regiearbeiten von Nikolaus Bachler nicht nach. Da wurde gerade in den letzten Jahren doch ziemlich viel Desaströses produziert, egal ob das der Parsifal von Audi/Baselitz, der Tristan von Warlikowski oder Regiearbeiten von einer ganzen Reihe von Neulingen waren (Arpad Schilling, Antu Romero Nunes). Bachler jetzt schon zu verklären, zeugt von einem ziemlich kleinen Kurzzeitgedächtnis, vor allem wenn man bedenkt, dass auch Dorny bereits sehr starke Arbeiten vorzuweisen hat (z.B. Krieg und Frieden, Passagierin). Wenn man sich den Spielplan der nächsten Saison anschaut, finden sich auch nahezu alle bekannten Sängerinnen und Sänger dort (man achte alleine auf das Damen-Trio Grigorian, Stikhina, Davidsen oder die Tenöre Kaufmann, Beczala, Grigolo, Schager, Vogt,…).
Daher kann künstlerisch wahrlich von keinem tiefen Tal die Rede sein, auch wenn manche Künstler es offensichtlich nicht verknuspern können, dass sie nicht mehr engagiert werden (manche sollten sich aber auch die Frage stellen was sie selbst dazu beigetragen haben). München ist eine der besten Opernadressen der Welt und wird das bleiben.

Die Probleme liegen sicherlich etwas tiefer, nämlich in den Führungsqualitäten von Dorny und Jurowski. Diese kann man aber von Außen nicht wirklich beurteilen.

Viele Grüße aus dem finsteren Tal, in dem die Sonne scheint!
Franz Gernhardt (Zitat Ende)

München
Bayerns kulturpolitischer Dilettantismus Markus Blume hat Serge Dorny und Vladimir Jurowski verlängert – und gleichsam demontiert. Ein Kommentar von Axel Brüggemann.

Axel Brüggemann: Wer Anschauungsmaterial dafür braucht, wie Kulturpolitiker die Kultur zerstören können, sollte dieser Tage aufmerksam nach München schauen. Der Minister für Kultur, Markus Blume, hat zwar gerade den Staatsopern-Intendanten Serge Dorny bis 2031 und seinen GMD Vladimir Jurowski bis 2028 verlängert – aber was war das für ein Gewürge! Am Ende sind die Verträge unterzeichnet, aber alle stehen ziemlich demontiert da.

Dass Dorny kein leichter Intendant ist, war klar, bevor er überhaupt in München angetreten ist. Wer »Dorny« und »Streit« googlet, landet schnell bei den Dresdner Querelen und bei Problemen in Lyon. Und, ja: Zoff gab es hinter den Kulissen auch in München. Einige Mitarbeiterinnen sind – trotz Vertrag – gar nicht erst angetreten, andere sind entnervt geflohen, einige erzählen Gruselgeschichten über das Klima an der Staatsoper. Das ist alles seit langer Zeit bekannt. Und, ja: Blume hätte durchaus sagen können: »Mit diesem Intendanten mache ich keine weitere Vertragsverlängerung.« 

https://backstageclassical.com/bayerns-kulturpolitischer-dilettantismus/

München
Bayerische Staatsoper Jurowski und Dorny bleiben

Es geht weiter für Intendant Serge Dorny und Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski in München: Beide haben ihre Verträge an der Bayerischen Staatsoper über 2026 hinaus verlängert. Das gab Kunstminister Markus Blume heute bekannt.
BR-Klassik.de

Also doch!
Nach langen Spekulationen gibt Kulturminister Markus Blume bekannt: Serge Dorny bleibt Intendant der Staatsoper – und auch Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski zwei weitere Jahre. Mindestens.
Sueddeutsche Zeitung.de

Kommentar – Bayerische Staatsoper Minister Blume hat alle beschädigt
Alternativen ausloten ist nie verkehrt. Aber die späte Vertragsverlängerung für Intendant Serge Dorny und Generalmusikdirektor Vladimir Jurowski als Führungsduo der Bayerischen Staatsoper hat das Kunstministerium dilettantisch aufs Gleis gesetzt, kommentiert Bernhard Neuhoff.
BR-Klassik.de

Kommentar
Klassik-Woche: Sprecht doch Mal miteinander
Heute mit Lisa Batiashvili und Jewgeni Kissin zur Situation in Osteuropa, mit Zoff in Meiningen, dem großen Klassik-EM-Tipp und einem Spaziergang um den Schlachtensee.

…Axel Brüggemann:I ch hatte lange gezögert, die Vorwürfe aus einer anonymen Mail, die einige Mitarbeiter der Theater in Eisenach und Meiningen geschickt hatten, zu veröffentlichen – zumal bei Nachfrage niemand mehr geantwortet hatte. Doch dann erklärte der Intendant Jens Neundorff von Enzberg: »Wir nehmen den anonymen Brief und die Gespräche zum Anlass, weitere Führungsentwicklungsprozesse anzustoßen und gemeinsam zu erarbeiten, wie ein modernes Führungsverhalten am Theater funktionieren kann.« In der Mail ging es um »toxisches Arbeitsklima«, Mobbing, Grenzüberschreitungen und um zu spätes Eingreifen in Produktionen. Nachdem BackstageClassical über den Fall berichtet hatte, erreichten uns weitere Mails und Zuschriften auf den Social-Media-Kanälen, in denen auch ehemalige Mitarbeitende oder Gäste des Hauses von ihren Erfahrungen berichtet haben. Die Pressestelle schreibt, es würden »zunächst offene Gespräche jenseits der Öffentlichkeit« geführt, »um uns dann als Team wieder ganz auf die Arbeit konzentrieren zu können – für unser Publikum und für die strukturelle Neuausrichtung des Landestheaters Eisenach.« Tatsächlich scheint es einiges aufzuarbeiten zu geben. Die unzufriedenen Ensemblemitglieder haben in einer weiteren Mail angekündigt, dass sie durchaus bereit sind, sich erneut in der Öffentlichkeit zu Wort zu melden.  
https://backstageclassical.com/sprecht-doch-mal-miteinander/

Wien/ Volksoper: 13 Bewerbungen für die Volksopern-Leitung ab 2027 eingelangt

13 Bewerbungen um die Leitung der Wiener Volksoper ab dem 1. September 2027 sind bei der Bundestheater-Holding im Zuge der abgeschlossenen Ausschreibung eingelangt. Darunter findet sich die eines Duos, weshalb sich die Zahl der Interessentinnen und Interessenten auf 14 beläuft. Fünf davon stammen aus Österreich, neun Bewerber sind Männer, fünf Frauen.

DerStandard.at.story

Volksoper: Lotte de Beer will weiter Chefin bleiben
Unter den insgesamt 14 Bewerberinnen und Bewerbern für die Leitung des Hauses findet sich auch die amtierende Chefin.
Kurier.at

TTT: „Wie sich die Bilder gleichen !– Und blitzen da noch die Sterne ?“

es ist ja bemerkenswert, wie austauschbar die Bühnenbilder geworden sind, hier bei den vorgestrigen Premieren in Wien und Frankfurt. Nach den Bildern könnte jede Inszenierung atmosphärisch in den anderen Bühnenbildern aufgeführt werden  –  das ist einerseits eine Ausgeburt von Kreativiät der Regiegrößen – andererseits kann man so zukünftig viel Geld sparen: Wenn man nicht gleichzeitig aufführt, nutzt man ein Bühnenbild!

Zitat: „….es ist ein großer Unterschied zwischen Heiterkeit und Lächerlichkeit.“

2 Premieren am 16. 6. 2024: Cosi – oben – / Wien, Juive – unten – / Frankfurt

 

Bericht von Dominik Troger/ www.operinwien.at

Wien
16.6.24 Staatsoper, Premiere„ Cosi fan tutte als Opernprobe, die dritte“
Cosi fan tutte“ als Opernprobe: Volksoper 2015, Kammeroper 2018, Staatsoper 2024. Aber Barrie Kosky hält sein Regiekonzept sicher für originell. Jedenfalls ist der neue Mozart-da-Ponte-Zyklus an der Wiener Staatsoper jetzt abgeschlossen – und die „Cosi“-Premiere war szenisch und musikalisch mit Abstand der schwächste und langweiligste der drei Premierenabende…

…Die Mehrheit Publikum schien zufrieden, spendete rund zehn Minuten langen, eher undifferenzierten Schlussapplaus. Beim Regieteam gab es deutliche Buhrufe, aber keine größere Teile umfassende, kollektive Entrüstung. Auffallend war, dass nach der Pause einige Plätze leer geblieben waren, es gab sogar im Parkett ein paar kleine Lücken – nicht viele, aber doch bezeichnend. Dabei wurde es erst nach der Pause so richtig langweilig, und das Bühnenbild, jetzt auf die erwähnte Fluchtleiteransicht gedreht, war in seiner funktionalen Tristesse kaum mehr auszuhalten.
http://www.operinwien.at/werkverz/mozart/acosi13.htm

„Cosi fan tutte“: Ein Meister verdribbelt sich
https://orf.at/stories/3360936/

„Così fan tutte“ an der Staatsoper als sadistische Gefühlsprüfung
Regisseur Barrie Kosky inszeniert Mozart „Schule der Liebenden“ virtuos im Rahmen eines schwammig umgesetzten Konzepts
DerStandard.at.story

„Così fan tutte“ an der Wiener Staatsoper: Wenn das Liebeslabor zum Labyrinth wird (Bezahlartikel)
https://www.sn.at/kultur/musik/cosi-wiener-staatsoper-wenn-liebeslabor-labyrinth-160257250

Kritik – „Così fan tutte“ in Wien Barrie Koskys Spiel im Spiel
„Così fan tutte“ ist das Finale in Barrie Koskys Mozart-Da-Ponte-Zyklus an der Wiener Staatsoper, mit Philippe Jordan am Dirigentenpult. Die Inszenierung zeigt ein junges Ensemble, viel choreografische Akrobatik und Humor. Doch in der dritten Stunde wird die Sache etwas langatmig.
Von Walter Weidringer
BR-Klassik-de

Koskys Così setzt die Krone auf seinen Wiener Da-Ponte-Zyklus…
Mit dieser Così fan tutte setzt Barrie Kosky nun den Deckel auf seinen Mozart-Da-Ponte-Zyklus und bringt auch an diesem Abend eine spaßige Regie-Weltsensation auf die Bühne der Wiener Staatsoper. Trotz einigen musikalischen Schönheitsfehler beweist sich das Haus am Ring mit einem souveränen Gesangsensemble mal wieder als die weltbeste Mozart-Bühne. Dazu gehören natürlich auch die lautstarken Streitereien im Stehparterre!
Von Johannes Karl Fischer
Klassik-begeistert.de

„Così fan tutte“ in der Staatsoper: So können das wohl wirklich fast alle
Die Wiener Staatsoper macht sich mit dieser Inszenierung wohl endgültig auf den Weg Rictungdeutsche Mittelklassebühne
DiePresse.com

Wiener Opernpremiere: Sex oder Liebe
An der Wiener Staatsoper inszeniert Barrie Kosky Mozarts Psychodrama „Così fan tutte“ als Theaterexperiment. Was ihm bravourös gelingt.
SueddeutscheZeitung.de

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Frankfurt
Sänger retten Szene – Tatjana Gürbaça inszeniert Halévys „La Juive“ an der Oper Frankfurt
NeueMusikzeitung/nmz.de

La Juive – zeitgemäß, stimmgewaltig, erschütternd gut
HR2.de.podcast

LINZ / Alter Dom: Oper DER FINDLING 17. Juni 2024 (Premiere 7. Juni 2024)

Der Findling, ein Auftragswerk des Landestheaters Linz anlässlich des Anton Bruckner-Jahres 2024, nennt sich zwar Oper, könnte aber genauso gut als ein szenisch angereichertes Oratorium bezeichnet werden. Dazu passt, dass das Werk im Alten Dom aufgeführt wird, wo Bruckner 15 Jahre als Organist gewirkt hat, und wo auch die Orgel nach ihm benannt ist. (Auch wenn die akustischen Verhältnisse alles andere als ideal sind, da der ganze Kirchenraum bespielt wird und vom Altarraum aus eine Art Laufsteg zwischen den beiden Kirchenbankreihen durch die Kirche führt. Dazu kommt, dass das 110-minütige Sitzen in den Kirchenbänken alsbald zur Tortur wird: per aspera ad astra!) Dass das Ganze wie eine Messe wirkt, der oftmalige Einsatz der mächtigen Orgelklänge (Bernhard Prammer), das wiederkehrend gesungene „Halleluja“  und der gewaltige Männerchor, einstudiert von Elena Pierini, der gegen Schluss mit einen donnernde Memento-Mori-Psalm das Zittern und Bangen vor dem Letzten Gericht beschwört, spricht dafür, hier von einem Oratorium zu reden. Die Orgel, Bruckners Lieblingsinstrument, findet auch Eingang in die Bühnengestaltung (Margherita Palli) vor dem Altar: Orgelpfeifen ragen in unterschiedlichen Größen in die Höhe. Auch das ist von Bedeutung: Die Oper zeigt Anton Bruckner in verschiedenen Etappen seines Lebens, von der Kindheit bis ins hohe Alter, wenn er den Kampf mit seinen inneren Dämonen endlich bestanden hat und ein gelassenes, gottergebenes Fazit ziehen kann: „Eigentlich habe ich – was manche jetzt groß nennen – nur fertiggebracht, weil ich von Jugend an Ehrfurcht gehabt habe vor allem Echten und Heiligen.“…

Zum Bericht von Manfred A. Schmid

SOFIA: Die Walküre in Sofia beim Wagner Festival – Große Gefühle

1. Akt Szene Hunding, Sieglinde und Siegmund. Foto: Svetoslav Nikolov-Chapi

Am 16. Juni erlebte das Publikum des Richard Wagner Festivals in Sofia einen der Höhepunkte der diesjährigen Aufführungsreihe: Die mit Spannung erwartete Inszenierung von „Die Walküre“. Unter der künstlerischen Leitung von Plamen Kartaloff und der musikalischen Leitung von Evan-Alexis Christ versprach der Abend eine mitreißende Darbietung des zweiten Teils des „Ring des Nibelungen“ zu werden. Die Nationaloper Sofia, bekannt für ihre innovative und zugleich werkgetreue Interpretation klassischer Werke, brachte mit einer beeindruckenden Besetzung und einer ausgeklügelten szenischen Gestaltung die dramatische Wucht und starke Emotionalität von Wagners Werk zur vollen Entfaltung…

Zum Bericht von Dirk Schauß

Augsburg – Freilichtbühne am Roten Tor: Puccinis TURANDOT

Premiere am 15.06.2024

Jihyun Cecilia Lee (Liu). Sally du Randt (Turandot). Copyright: Staatstheater Augsburg

Es hätte alles so schön werden können: ein sehr gutes Solisten-Ensemble (bis auf einen Gast aus dem eigenen Haus), ein wunderbarer Chor, verstärkt durch Extrachor und Augsburger Domsingknaben, eine ansprechende Inszenierung und – bis auf die letzten Minuten – gutes Wetter, eine ausverkaufte Arena und doch ein Wermutstropfen, der mir den Abend recht sauer aufstoßen ließ: eine Beschallung in Fußballplatzqualität und ein aufgespaltenes, geteiltes Orchester mit unsichtbarem Dirigenten! Warum?..

Zum Bericht von Werner P. Seiferth

FLENSBURG/ Schleswig-Holsteinisches Landestheater: PETER GRIMES, Oper von Benjamin Britten
16. Juni 2024

Peter Grimes von Benjamin Britten ist eine Oper von tiefgründiger emotionaler und psychologischer Komplexität. Sie verbindet meisterhaft musikalische Innovationen mit einer packenden, sozialkritischen Erzählung und hat sich so weltweit einen festen Platz im Repertoire der Opernhäuser erobert. Die Themen der Isolation, Schuld und gesellschaftlichen Ausgrenzung machen sie zu einem zeitlosen Werk, das immer wieder neu entdeckt werden kann.

Die Dorfgesellschaft mit Captain Balstrode (Foto: A.T. Schaefer)

Die scheidende Flensburger Operndirektorin Kornelia Repschläger platziert in der gerichtlichen Voruntersuchung des Prologs Solisten und Chorsänger auf den seitlichen Parkettplätzen. Das Publikum wird somit unmittelbar in die Handlung einbezog…

Zum Bericht von Marc Rohde

Düsseldorf/ Rheinoper: Senta im Holländer-Fankult
Nach der Duisburger Premiere 2022 ist Wagners „Der Fliegende Holländer” nun in der Düsseldorfer Rheinoper zu erleben. Vasily Barkhatov versetzt den Seefahrer-Mythos in eine Shopping Mall mit Kino, wo der Blockbuster vom „Fliegenden Holländer” läuft…

…Nach der Duisburger Premiere 2022 ist Wagners „Der Fliegende Holländer” nun in der Düsseldorfer Rheinoper zu erleben. Vasily Barkhatov versetzt den Seefahrer-Mythos in eine Shopping Mall mit Kino, wo der Blockbuster vom „Fliegenden Holländer” läuft. Das geht nicht ganz auf, ist dafür aber perfekt getimtes, unterhaltsames Musiktheater.

Senta lebt in einer Traumwelt, weil sie nicht in die Gemeinschaft passt, die ihr langweiliges Leben umgibt. Das ist in Richard Wagners romantischer Oper so, wo sie daheim im Kreise handarbeitender Frauen lieber die Sagenfigur des „Fliegenden Holländer“ anhimmelt als am Spinnrad zu sitzen. Und von dieser Fixierung auf das Fremdfantastische erzählt auch Vasily Barkhatovs Inszenierung an der Rheinoper – nur eben ganz anders: Kino statt Küste, Shopping Mall statt Spinnstube, Fußballfans statt Seeleute.

https://www.die-deutsche-buehne.de/kritiken/rheinoper-wagner-hollaender-barkhatov/

Lyon: Jetzt reicht’s mit dem ewigen Leben!
In der Inszenierung von Leoš Janáčeks „Sache Makropoulos“ kann der Intendant Richard Brunel an der Oper Lyon mit einem Star aufwarten: der litauischen Sopranistin Aušrinė Stundytė.
FrankfurterAllgemeine.net

Ausstellungen/Kunst

Swarovski spendete Mailänder Pinakothek Brera halbe Million Euro
Die Spende soll dem Mailänder Palazzo Citterio dienen, in dem die Pinakothek Ausstellungen organisiert.
Kurier.at

Aktuelles aus „Neue Zürcher Zeitung“

 Ein Erfolg für die Schweiz, eine zwiespältige Angelegenheit für die Ukraine: Das erhoffte Signal bleibt aus: Das Gipfeltreffen auf dem Bürgenstock hat den Frieden nicht vorangebracht. Die Veranstalter und Teilnehmer versuchen das schönzureden, aber wichtiger wäre etwas Realismus.
Jetzt lesen
Friedensengel sind an der Bürgenstock-Konferenz nicht erwünscht: Die Schweiz empfängt die Welt. Doch der Zugang zum Bürgenstock ist streng gesichert. Ein Augenschein am Rand der verbotenen Zone.
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Eine Reise in die ostdeutsche Provinz: Wo die AfD Volkspartei ist
Die jüngsten Europa- und Kommunalwahlen haben gezeigt, dass Rechte auch in Deutschland auf dem Vormarsch sind. Doch wer sind die Leute, die für sie kandidieren? Was bewegt ihre Wähler und ihre Gegner? Beobachtungen in den AfD-Hochburgen Niesky und Glashütte.
Jetzt lesen
 Viele, aber nicht alle Unterschriften und noch keinen Ort für eine Folgekonferenz: Das war der Bürgenstock-Gipfel
92 Staaten waren vertreten, 78 Länder stimmten einer Abschlusserklärung zu. Diese enthält kaum Neues, und doch feiern die Teilnehmer die Versammlung als grosses Bekenntnis zum Völkerrecht und zur Ukraine.
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 Zwielichtiger Deal mit Iran: Schweden tauscht Kriegsverbrecher gegen Geiseln: Der EU-Diplomat Johan Floderus und ein weiterer Häftling aus Schweden sind aus iranischer Haft entlassen worden. Stockholm liess dafür einen Iraner frei, der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt worden war.
Jetzt lesen
Hunderttausende gehen in Frankreich gegen das Rassemblement national auf die Strasse
Ein linkes Bündnis hat im Vorfeld der französischen Parlamentswahlen zu Demonstrationen gegen die Rechte aufgerufen. Die Parteien präsentierten sich geschlossen, doch bereits im Laufe des Wochenendes zeigten sich Risse.
Jetzt lesen
Deutschland: Absage an Schwarz-Grün? Plötzlich stellt die Union die Weichen für ein Comeback der grossen Koalition
Jüngst hatte der Oppositionsführer Friedrich Merz betont, dass auch die Grünen für eine gemeinsame Koalition nach den Bundestagswahlen infrage kämen. Inzwischen klingt der CDU-Chef aber anders.
Jetzt lesen
Mehr Mittel für die Ukraine, mahnende Worte des Papstes zu KI – und einige bunte Geschichtchen: Das ist die Bilanz des G-7-Gipfels in Apulien: Das Gastgeberland Italien und seine Regierungschefin Giorgia Meloni blicken mit Stolz auf das Treffen der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten westlichen Wirtschaftsnationen zurück. Es zeigte auch, wie Meloni gedenkt, künftig die Fäden zu ziehen.
Jetzt lesen

Zitat Ende „Neue Zürcher Zeitung“

Österreich
Vertrauensbruch! Kanzler ist stinksauer auf Grüne
Für Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat Grünen-Ministerin Leonore Gewessler mit ihrer Zustimmung zum EU-Renaturierungsgesetz einen „Rechtsbruch“ und einen „schweren Vertrauensbruch“ begangen. Doch die Koalition will er nicht vorzeitig beenden. Denn: „Ich will nicht, dass das Land im Chaos versinkt.“ Und: Er lässt dafür auch „Bonuspunkte“ liegen, sagt er.
https://www.krone.at/3421785

Verhandelte Koalition mit
Enthüllt: Gewessler-Gutachter ist Grünen-Intimus
Jetzt kommt alles raus! Leonore Gewessler stützte ihr „Ja“ zum EU-Naturschutzgesetz auf Privatgutachten – zumindest ein Jurist steht den Grünen nahe.
Heute.at

Dazu kann ich mich nicht äußern, davon verstehe ich zu wenig!

Warum Fußballer (nicht) mehr bieten sollten als nur Tore
Es mag sein, dass der Fußball über die Jahre besser geworden ist. Das Einzige, was Manfred Rebhandl dabei stört, sind die Fußballer. Eine Abrechnung
Der Standard.at.story

Fußball-Europameisterschaft
Überraschende Belgien-Pleite: Ball-Sensor sorgt für erste EM-Sensation
Beim 1:0-Sieg der Slowakei gegen Belgien wird kurz vor Schluss der zwischenzeitliche Ausgleich wegen eines Handspiels im Vorfeld aberkannt.
https://m.bild.de/sport/fussball/em-2024-ball-sensor-verhindert-belgien-ausgleich-66707796bbb0983d4e747cb1

So sehr ich den Slowaken den Sesationssieg über Belgien gönne, so sehr kann ich auch den Frust der Belgier auf den VAR (Videoassisten) nachvollziehen. Das Handspiel vor dem aberkannten Ausgleichstreffer hat im Stadion nämlich niemand gesehen (auch nicht der Schiedsrichter), nur ein Sensor im Ball hat den VAR darauf aufmerksam gemacht. Was in so einem Ball alles drin sein kann! Früher hat man bloß vermutet, dass ein Frosch im Ball ist – damit die Kugel auch springt! Jetzt hat man höchste Technik eingebaut!

Zuerst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu“. So könnte das Fazit über Österreichs Auftaktniederlage gegen Frankreich (0:1) lauten. Nun, mit einigen Glück hätten wir ein torloses Remis erreichen können, im Endeffekt haben die Franzosen jedoch den Sieg verdient. Das Eigentor war natürlich Pech, aber ein Eigentor passiert meist nur in höchster Bedrängnis.  Österreichs Team hat dennoch noch Chancen, es braucht vier Punkte aus den Spielen gegen Polen und Niederlande – und das scheint realistisch. Mein Fazit: Mit einer ansprechenden Leistung gegen einen doch etwas besseren Gegner verloren. Der Schiedsrichter war auch icht schuld, sogar diese Ausrede bleibt uns verwehrt.

Auch ein früherer deutscher Spitzendiplomat (Botschafter) leidet mit uns Österreichern: Nur kurz der Ausdruck meines Mitgefühls mit der österreichischen Mannschaft. Ich habe gestern mit euch gelitten. Aber das ist so: die Großen haben doch manchmal einen kleinen Glücksvorteil. Die Mannschaft ist vielleicht nicht ganz so gut wie die mit Koncilia, Pezzey, Prohaska, Hickersberger und Krankl von 1978, aber fast schon in dieser Klasse. Deshalb. jetzt die Holländer und Polen schlagen und weiter gehts. Ich drücke Österreich díe Daumen.

Morgen spielt Deutschland gegen Ungarn. Das wird schwer, weil die Deutschen im 2. Gruppenspiel traditionell Mühe haben. Aber wir haben eine gute Truppe und die anderen bekleckern sich auch nicht mit Ruhm (siehe England, Italien und Belgien).

Seien Sie herzlichst gegrüßt vom Rhein.

Warten wir ab, was der heutige Tag für uns bereit hält. Hoffentlich Glück und Zufriedenheit!

A.C.

 

 

 

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